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des Flusses, welches in Folge von Regen und Schneeabgang öfters vorkommt, schnell überschwemmt, und dergleichen Überschwemmungen verursachen häufig neue Flußbahnen.

Schifffahrt oder Flößerey findet auf der Donau erst von dem Einflusse der Iller an Statt. Dagegen gibt die Fischerey den Anwohnern einigen Erwerb; die Fische der Donau und ihrer Einflüsse werden wir weiter unten kennen lernen. Von Mühlen und Werken treibt der Fluß innerhalb des Oberamtsbezirks 5 Mahl- und 8 andere Mühlen; 8 Haupt- und 4 kleinere Brücken unterhalten die Verbindung zwischen beyden Ufern. Sie sind alle von Holz, sehr einfach gebaut. Sehr viele Orte liegen zwar an dem Donauthale, nur wenige aber, wie die Karte zeigt, an der Donau selber, und Untermarchthal ist der einzige, den sie durchschneidet. Die Donaueinflüsse sind:

a. von der rechten Seite.

1) Die Bronnach, ein ganz unbedeutendes Wässerlein; Ursprung bey Möhringen, am Bussen, Einfluß bey Mittenhausen.

2) Der Marchthaler Bach, nicht viel bedeutender; Urspr. südlich auf Marchthaler Markung, Einfl. durch eine tiefe Schlucht bey Obermarchthal.

3) Der Dobelbach oder Mühlbach. Urspr. in dem reichen Quellenbezirke des Bussen; Einfl. unterhalb Emerkingen, wo er eine Mühle treibt.

3) Die StehenStadionbach. Urspr. oberhalb Moosbeuren; Einfl. unterhalb Bettighofen. Den Namen Stehen oder Stadion erhält das Wasser erst bey Unterstadion, wo es eine Mühle treibt, nach der Vereinigung mit mehreren andern Bächen, und zwar sind diese:

a) der Ellighofer Bach, der von Hausen und Willenhofen herkommt, an Aigendorf und Ellighofen vorbey und bey Moosbeuren einfließt;

b) der Mühlhauser Bach, der von der Höhe bey Rupertshofen über Oggelsbeuren, wo er 2 Mühlen treibt, herab, durch Mühlhausen geht und bey Unterstadion sich vereinigt;

c) der Grunzheimer Bach, der von Uttenweiler herkommt, zu Grunzheim, wo er eine Mühle treibt, einen Zufluß von Dettenberg her aufnimmt, zu Rettighofen wieder eine Mahl- und 2 andere Mühlen treibt und ehe er noch die Stehen erreicht, sich mit dem Mühlhauser Bach vereinigt;


Empfohlene Zitierweise:
Johann Daniel Georg von Memminger: Beschreibung des Oberamts Ehingen. Stuttgart und Tübingen: J. G. Cotta, 1826, Seite 024. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Ehingen_024.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)