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In frühern Zeiten war auch der Deutschordensche Antheil an Bermaringen, mit 28 Haushaltungen in die Kirche zu L. eingepfarrt, er wurde aber nach der Reformation davon getrennt, doch wurden die Eingepfarrten zum Theil noch bis 1806 zu Lautern begraben, und andere Wirkungen jener ehemaligen Verbindung bestehen noch auf den heutigen Tag. S. Bermaringen.

Das Patronat der Kirche hatte anfänglich die Abtey Elchingen; im J. 1334 verkaufte diese den „Kirchensatz zu Lutrum“ mit Erlaubniß des K. Ludwig an den Grafen Eberhard von Werdenberg um 300 Pfd. H. und der Kaiser verzichtete für sich und seine Nachfolger auf alle Rechte des Reichs daran.[1] Vergl. 0. Herrlingen. Nach einer Urkunde v. J. 1343 hatten es die von Werdenberg, noch ehe das Kloster ganz bezahlt war, an Friedrich von Westerstetten und dieser wieder an den Herrn Bruder, Heinrich von Zipplingen und das deutsche Haus zu Ulm verkauft, und Engelhard von Rechberg verkaufte 1345 dazu an dasselbe den großen und kleinen Zehnten und alles Zugehör der Kirche zu Lutrum um 800 Pfd. H.

Der Ort selber scheint von den Herrn von Bach an die von Bernhausen gekommen zu seyn. 1364 verleiht Conrad von Bach die mittlere Mühle als Erblehen; in Urkunden von 1440 bis 1465 kommt ein „Burkard von Bach zu Luterstein gesessen“ vor; 1484 aber verleiht Wilhelm von Bernhausen die obere Mühle als Erblehen, und 1316 verkauft Wilhelm von Bernhausen zu Klingenstein an das Kloster Blaubeuren das Schloß Lauterstein mit dem Dorf Lautern, 4 Mahlmühlen und Badstube bey dem Ursprung der


  1. Aus dem Urspringer Archiv ist noch eine Urkunde v. J. 1524 vorhanden, wodurch ein Streit zwischen den beyden Pfarrern zu Lautern und Bermaringen dahin entschieden wird, daß die St. Bernhards-Capelle zu Lautern gemeinschaftlich seyn, von beyden Pfarrern darin Messe gelesen und die Opfer getheilt werden sollen, und daß die gemeinen Leute zu Bermaringen, die beyden Pfarrern angehören, nach ihrer Wahl, entweder zu B. oder zu L. begraben, die Opfer aber bey Leichen und Hochzeiten getheilt werden sollen.
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Johann Daniel Georg von Memminger: Beschreibung des Oberamts Blaubeuren. Stuttgart: J. G. Cotta'sche Buchhandlung, Stuttgart und Tübingen, 1830, Seite 229. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Blaubeuren_229.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)