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erwarb das Kloster Urspring einen Theil nach dem andern, theils durch Kauf, theils durch Schenkungen; 1468 kam es in den Besitz des ganzen Dorfs, mit Ausnahme von 3 Höfen, wovon einer zu der Ellerbachischen Kaplaney in Schelklingen und 2 den v. Ströhlin zu Biberach, jetzt v. Krafft in Ulm, gehörten. In dem erwähnten Jahre 1468 verkaufte nehmlich Heinrich Ruch zu Ober-Sulmetingen alle seine Rechte und Güter zu Schmiechen, wie er sie von Claus und Conrad von Stadion erkauft, für 1700 fl. an Urspring. Von dieser Zeit an wurde das Dorf, das bis dahin ritterschaftlich war, zu der Herrschaft Schelklingen gezogen, und theilte mit dieser alle Verhältnisse und Schicksale.

b. Muschwang, ein Hof mit eigener Markung auf der Alp, 3/4 St. oberhalb Urspring mit 7 würt. Einwohnern, sonst Filial von Urspring. Der Hof gehörte dem Kloster Urspring, und ist jetzt ein in Pacht gegebenes Staatsgut. Die Zehnten bezieht, mit Ausnahme einiger zehentfreyen Felder, die Pfarrey Schmiechen (s. Hausen). Muschwang war der Sitz eines adelichen Geschlechts, das sich davon schrieb, und das häufig im 13ten und 14ten Jahrhundert vorkommt. Joannes de Musswanch ist Zeuge, 1299, da Graf Ulrich v. Berg dem Kloster Pfullingen Güter zu Mittelstatt schenkt; Heinrich und Rudger v. M. verkaufen 1320 ihre Mühle zu Theuringshofen an Urspring; Hans von Mußwang, Ritter, verkauft 1340 eine Wiese zu Schmiechen an das Kloster Blaubeuren mit Einwilligung seines Herrn, des Grafen Conrads von Schelklingen; Zeuge ist Rüdiger v. Mußwank. Viele andere Glieder finden sich in den Jahrstag- und Seelbüchern von Urspring. Die Familie verschwindet zu Ende

Empfohlene Zitierweise:
Johann Daniel Georg von Memminger: Beschreibung des Oberamts Blaubeuren. Stuttgart: J. G. Cotta'sche Buchhandlung, Stuttgart und Tübingen, 1830, Seite 211. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Blaubeuren_211.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)