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geweihter Hain gestanden haben. Die Beschaffenheit des Orts, der einsame von Bergwänden eingeschlossene Thalgrund, und der geheimnißvolle Ursprung der mächtigen Quelle, begünstigen diese Sage in hohem Grade. S. 11.


Das Kloster, ein adeliges Frauenkloster, wurde im Jahr 1127 von den 3 Brüdern, Rüdiger, Albrecht u. Walter von Schelklingen, unter Vermittlung des Abts Werner von St. Georgen gestiftet. Die Brüder übergaben dem Abt die oben erwähnte Kirche, nebst ihrem Zehnten und 2 (Mansus) Gütern und einem halben Gute zu Schelklingen, und übertrugen ihm die Errichtung des Klosters, zu dessen Schutzpatron der h. Ulrich gewählt wurde. Einige Wochen nachher wiederholten sie die Übergabe zu Ehingen in Gegenwart des Grafen Diepold von Berg (als Gaugrafen), dem zugleich die Schirmsvogtey über das Kloster übertragen wurde[1]. Das Kloster wurde mit Nonnen von Amtenhausen besetzt und die Regel des h. Benedikts eingeführt. Die erste Vorsteherin hieß Irmeltraut. Sie wurde mit dem Kloster unter die Aufsicht und Vormundschaft des Abts von St. Georgen gestellt, weßwegen im J. 1179 der Papst Alexander unter andern Besitzungen dem Kloster St. Georgen auch die von Urspring bestätigte[2]. Das Stiftungsgut vermehrte sich bald durch neue Stiftungen und Erwerbungen. Als Wohlthäter des Klosters sind in dessen Jahrbüchern hauptsächlich die Grafen von Berg, die Herren von Enabeuren, die von Stein, Stadion, Wernau, Westernach und der Herzog Rudolph von Österreich aufgezeichnet; der letztere stiftete im J. 1360 die bedeutenden Zehnten und Gefälle zu Pfaffenhofen und im Roththal. Nach einem Verzeichnisse besaß das Kloster bey seiner Aufhebung im J. 1806, ausser Urspring und der Vorstadt Schelklingen, die Dörfer Hausen ob Urspring und Schmiechen, ferner die Höfe Sotzenhausen, Muschwang und Ober-Schelklingen,


  1. Urspr. Archiv und Tübingers Chronik S. 315. Die Stifter waren nicht Grafen, wie irrig angenommen wird. S. o.
  2. Neugart cod. Dipl. Nro. 878.
Empfohlene Zitierweise:
Johann Daniel Georg von Memminger: Beschreibung des Oberamts Blaubeuren. Stuttgart: J. G. Cotta'sche Buchhandlung, Stuttgart und Tübingen, 1830, Seite 206. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Blaubeuren_206.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)