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verglich sich mit beyden Vettern durch Bezahlung einer Summe Gelds (s. Steinhofers Chronik III. S. 1018). Im Jahr 1408 verkaufte Cäcilia von Schwendi, Wolfarts von Renningen Wittwe und ihr Sohn Jörg von Ringingen, beyde zu Blaubeuren gesessen, ein Gut zu Suppingen an Frau Hafenbergerin zu Blaubeuren. Ein Jörg Truchseß von Ringingen hatte von 1393 bis 1405 die Burg Habsberg nebst Warmthal inne (s. Beschr. des Oberamts Riedlingen, S. 161). Heinrich Truchseß von R. verzichtet 1469 in seinem und seines Bruders Jörg Namen auf alle Ansprüche an den Kirchensatz zu Nasgenstatt, O.A. Ehingen, zu Gunsten der Krafft von Ulm. Mit letzteren scheint das Geschlecht erloschen zu seyn; an Ringingen hatten sie allen Umständen nach längst keinen Theil mehr. Im 30jährigen Kriege, 1637 u. 1638 wurde R. größtentheils niedergebrannt und lag mehrere Jahre ganz verödet. Auch in den letzten französischen Kriegen, 1796, 1800 und 1805, hat es viel gelitten; bey dem Rückzuge Moreau’s im Septbr. 1796 wurde in den meisten Häusern geplündert. Im J. 1810 kamen auch die bayer. Lehen an Würtemberg.

b. Steinenfeld, ein kleiner Weiler mit 8 kathol. und 2 evang. Einwohnern auf dem Hochsträß, 1/2 St. südwestlich von Ringingen. Die kath. Einwohner sind nach Ringingen, die evang. nach Pappelau eingepfarrt. Die Zehnten gehören dem Staat, der Universität und dem Spital Blaubeuren. Steinenfeld besteht aus 2 Höfen, wovon der eine, vormals Kloster Blaubeurisch, dem Staat, der andere zu 2/3 den von Schad und zu 1/3 dem Spital Blaubeuren zinsbar ist. Das Kloster Blaubeuren erwarb seinen Hof schon frühe durch Schenkung und Tausch (Tübinger 301, 311). Das Spital kaufte seinen Antheil im J. 1496 von einem Pfarrer Wagner zu Öpfingen; der Schadische Antheil gehört zu den Ringinger Lehen.


23. Scharenstetten,


ein evang. Pfarrdorf auf der Alp, 31/3 St. nordöstlich von Blaubeuren, mit 439 Einwohnern. Der große Zehnte gehört

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Johann Daniel Georg von Memminger: Beschreibung des Oberamts Blaubeuren. Stuttgart: J. G. Cotta'sche Buchhandlung, Stuttgart und Tübingen, 1830, Seite 192. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Blaubeuren_192.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)