Seite:Oberamt Blaubeuren 187.jpg

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Bayern an Würtemberg. Ulm soll den Ort von Peter Ehinger in Ulm um 900 fl. erkauft haben; ursprünglich gehörte er ohne Zweifel, wie die ganze Gegend, den Grafen v. Helfenstein. Unter Würtemberg wurde R. mit der Schultheißerey Scharenstetten verbunden, neuerlich, 1829, aber, seiner geringen Bevölkerung ungeachtet, wieder davon getrennt.


22. Ringingen mit Steinfeld.


a. Ringingen, ein kathol. Pfarrdorf an dem Hange des Hochsträßes, 21/4 St. von Blaubeuren, mit 624 Einwohnern. Grundherrschaft: zu einem Theil die von Schad. Das Patronatrecht und den Großzehnten hat die Universität Tübingen, den Neubruchzehnten der Staat, den kleinen und Blutzehnten so wie den Holzzehnten genießt die Pfarrey, für den letztern werden derselben kraft Vertrags vom J. 1791 von dem Staat 80 fl. gereicht. Der v. Schadische Antheil, der jetzt in der Familie in drey Theile getheilt ist, besteht in 5 Bauern- und 22 Söldgütern, nebst 3246/8 M. Wald und 2/3 von einem Hof zu Steinenfeld. Mit Ausnahme des letzten ist alles theils königliches, größtentheils aber fürstl. Fürstenbergisches Ritterlehen. Das Besitzthum war zwar keinem Ritter-Canton einverleibt, die Besitzer genossen aber alle obrigkeitlichen Rechte. Sein Ertrag ist auf 1100 fl. geschätzt. Der Erwerber ist Joh. Jakob v. Schad, der die Güter 1641 von den von Stotzingen und 1650 von den von Spät-Schülzburg erkaufte. Ausser den v. Schad besitzen auch die v. Baldinger und Graf Schenk v. Castell einige Gefälle. Der Name des Orts wurde ehemals auch Rinningen, Renningen geschrieben und wird noch jetzt so gesprochen. Der Ort war mit einem würt. Schultheißen od. Amtmann besetzt und zum Klosteramt Blaubeuren eingetheilt. Die Herrschaft war übrigens, wie nachher gezeigt werden wird, wunderbarlich getheilt. R. hat ein Rath- und Schulhaus, 2 Schildwirthschaften und eine große Markung, deren Flächenraum nach der Landes-Vermessung um 1000 M. mehr ausmacht, als er früher angenommen war. In die Pfarrkirche

Empfohlene Zitierweise:
Johann Daniel Georg von Memminger: Beschreibung des Oberamts Blaubeuren. Stuttgart: J. G. Cotta'sche Buchhandlung, Stuttgart und Tübingen, 1830, Seite 187. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Blaubeuren_187.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)