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Arneck verbunden (s. Arneck)[1]. In alten Zeiten scheint Dietingen zur Grafschaft Kirchberg gehört zu haben; 1290 verkauft das Stift Wiblingen seine Besitzungen zu „Dietingen,“ und 1294 erklären Abt und Convent des Klosters, daß sie schuldig seyen, genug zu thun dem Grafen von Kirchberg oder seinen Erben, um alle Gerechtigkeit, die er an dem Hof zu Dietingen gehabt. Im Übrigen s. Markbronn und Arneck.

c. Kapel, ein Haus mit einem kleinen Grundstück in dem Walde am Abhang des Gebirgs gegen das Blauthal, über Felsen, mit 4 katholischen Einwohnern, Filial von Dietingen. Das Haus hat seinen Namen von einer Kapelle, welche früher da gestanden hatte. In der Nähe befinden sich die Ruinen einer Burg, welche von den Ulmern im J. 1480 zerstört worden seyn soll. Zur Strafe des Friedensbruchs, so wird erzählt, mußte die Stadt an die Stelle der Burg die erwähnte Kapelle zum h. Nikolaus bauen, und dieselbe mit einer ewigen Messe versehen. Die Burg hieß Neideck. In einer Urkunde des Pfalzgrafen Rudolph von Tübingen vom J. 1267 heißt es, daß das Fischwasser in der Blau dem Kloster Blaubeuren gehöre, vom Ursprung an „bis zu dem Hof Altenthal bey Neidegge.“


18. Merklingen mit Witterstall.


a. Merklingen, ein evang. Pfarrdorf auf der hohen Alp, an der s. g. Salzstraße und der Straße von Blaubeuren nach Geislingen, 3 St. nördlich von Blaubeuren, mit 652 Einwohnern. Das Patronat ist königlich, den großen Zehnten hat der Staat, einen Theil davon das Spital Ulm, den kleinen die Pfarrey und in dem Bezirk „Laube“ genannt, worin vormals das Kloster Kaisersheim und das Spital Ulm


  1. Nach der oben erwähnten Pfarr-Beschreibung waren ehemals auch Gerhausen und Erstetten Filiale von Dietingen, allein Dietingen selber war nach andern Nachrichten in alten Zeiten Filial von Harthausen: und Erstetten gehörte zur Pfarrey Erbach. Die Pfarrey Harthausen hatte auch Klein-Zehentrechte auf der Markung bis 1821.
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Johann Daniel Georg von Memminger: Beschreibung des Oberamts Blaubeuren. Stuttgart: J. G. Cotta'sche Buchhandlung, Stuttgart und Tübingen, 1830, Seite 176. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Blaubeuren_176.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)