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Zustimmung der Gräfin und ihres Sohnes im J. 1387 das Dorf mit allem Zugehör, auch dem was das Kloster selbst dort hatte, den Zehnten und den Zoll ausgenommen, an Heinrich Krafft und seine Ehefrau Adelheid Nießin zu Ulm um 1900 fl. und diese vermachten es, laut Urkunde vom Februar 1398, wieder dem Kloster um ihrer Seelen Heil willen, mit der Bestimmung, daß wenn die Frau sterbe, die vermuthlich damals schon dem Tode nahe war, der Mann keine Ansprache mehr an das Gut haben solle. Der Zoll war schon vorher an die Stadt Ulm verpfändet und nachher verkauft worden (s. S. 10). Auch das Patronatrecht und ein Theil des Zehnten war abgesondert geblieben, erst 1482 verkauften die Grafen Friedrich und Ludwig von Helfenstein das erstere nebst Zugehör, und 1533 Graf Ulrich v. Helfenstein vollends 1 Drittel des Großzehnten nebst 1 Drit. des s. g. Boller Zehnten zu Seißen, zur Kaplaney Hiltenburg gehörig, an die Stadt Ulm. Diese vertauschte im folgenden Jahre, 1534, den Kirchensatz, die Lehenschaft der Frühmeß, den Großzehnten, 1 Drit. des Kleinzehnten von den Neubrüchen, nebst 2 Wittumhöfen, dem Bannholz und allen Gütern und Rechten, ferner Zehnten und Gefälle zu Sontheim, Seißen, Wippingen, Altheim etc. an das Kloster Blaubeuren. Von nun an war das Kloster im vollständigen Besitze von Machtolsheim, mit Ausnahme des Zolls der bey Ulm blieb, und erst 1810 von Bayern an Würtemberg kam.

In alten Zeiten gab es Herren v. Machtolsheim: 1268 übergibt Rudolph von Machtolsheim dem Kloster Blaubeuren eine Mühle; 1277 erscheint Diether von M., Domherr in Augsburg, als Zeuge in einer Urkunde; 1284 schenkte der Ritter Rudolph von Nellingen dem Kloster Kaisersheim einen Hof zu Nallingen (Nellingen), den er von Albrecht von Machtolsheim erkauft; 1310 ist Heinrich v. Machtolsheim Zeuge bey der Schenkung eines Hofs zu Asch an das Kloster. Der letztere kommt auch später noch mehrmals in Urkunden vor; aber mit ihm verschwindet das Geschlecht. Sie waren ohne Zweifel Vasallen der Grafen v. Helfenstein,

Empfohlene Zitierweise:
Johann Daniel Georg von Memminger: Beschreibung des Oberamts Blaubeuren. Stuttgart: J. G. Cotta'sche Buchhandlung, Stuttgart und Tübingen, 1830, Seite 171. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Blaubeuren_171.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)