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Höfe und 1806 die deutschherrischen Höfe an Bayern, 1810 an Würtemberg. Die bernhausischen Höfe kaufte Conrad von Bernhausen im J. 1568 von dem Kloster Elchingen um 2236 fl. Diese Höfe wurden neuerlich, mit Vorbehalt der Gefälle, allodificirt; das v. Krafftische Söldgut ist ein Zugehör von Hohenstein.

Auf der Grenze der Markung, am Rande des Lauterthals, 1/4 St. unterhalb Hohenstein, auf dem s. g. Winkelacker, findet man auf einer Felsenecke noch die Spuren eines Schlosses, wovon aber nicht einmal der Name mehr bekannt ist.


15. Klingenstein mit Hohlenstein.

a) Klingenstein, ein kathol. Dörfchen mit einem Schlosse an der Blau, Herrlingen gegenüber, mit 298 Einwohnern, einschließlich Hohlenstein, Filial von Herrlingen, F. A. Alpeck. Grundherr: Freyherr v. Bernhausen. Den großen Zehnten bezieht das Spital Ulm, für den kleinen und den Blutzehnten erhält die Pfarrey Herrlingen 14 fl. 30 kr.

Klingenstein bildet dermalen einen Bestandtheil des Ritterguts Herrlingen (s. Herrlingen). Der Ort ist an den Fuß und den Hang der rechten Seite des Blauthals in meist kleinen, unansehnlichen Häuschen angebaut. Er hat eine Schildwirthschaft und Brauerey. Eine kleine Kapelle zum h. Joseph, von einem Hirschwirth Schneider 1720 erbaut, dient zur Privat-Andacht. Eine andere Kapelle, zur h. Dreyfaltigkeit, befindet sich im Schlosse. Mit dieser ist eine Kaplaney-Pfründe verbunden, wovon schon bey Herrlingen Nachricht gegeben ist.

Die Einwohner sind arm, ohne Grundeigenthum und suchen sich deßwegen auf mancherley Weise, durch Hausirhandel etc. zu nähren; auch befinden sich 3 Bürstenbinder darunter. Die ganze Markung ist Schloßgut und gehört dem Grundherrn eigenthümlich; ein Theil davon ist den Einwohnern pachtweise überlassen, den andern Theil baut ein Schloßmaier als Pächter. Das Schloß steht auf der Höhe über einem steilen Felsen. Es ist ein neueres Gebäude von freundlichem Aussehen, aber ohne innere Einrichtung; es wurde 1756 auf

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Johann Daniel Georg von Memminger: Beschreibung des Oberamts Blaubeuren. Stuttgart: J. G. Cotta'sche Buchhandlung, Stuttgart und Tübingen, 1830, Seite 166. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Blaubeuren_166.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)