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ursprünglich die Grafen v. Berg und Herren v. Schelklingen, und die Pfalzgrafen von Tübingen (Grafen v. Ruck) gewesen zu seyn. Mit dem Besitze von Berg und Schelklingen war die hohe Obrigkeit verbunden; Pfalzgraf Hugo schenkte, laut Urkunde von 1260, dem Abt Hermann von Blaubeuren das Patronatrecht, den Kirchensatz und ein Gut zu H., der Abt verkaufte es aber mit Einwilligung seines Herrn, des Pfalzgrafen, wieder an das Kloster Urspring. Von den weitern Erwerbungen des Klosters finden sich in dessen Dokumenten hauptsächlich folgende aufgezeichnet: im J. 1330 kaufte es einen Hof von Bertold Kälble von Schmiechen mit Willen seines gnädigen Herrn, Conrads von Schelklingen; 1332 von Conrad von Maßelheim 8 Güter; 1459 von Hans v. Neuhausen einen Hof, den er von Anna v. Werdnau erkauft hatte; 1463 von Simon Stofler (v. Stöffeln) zu Justingen einen Hof. Als Bestandtheil des Klosters Urspring und der Herrschaft Schelklingen kam Hausen 1806 an Würtemberg. Im Jahr 1828 brannte es, wahrscheinlich in Folge boshafter Brandstiftung, dreymal in Hausen, wobey 4 Bauernhöfe eingeäschert wurden.


14. Herrlingen mit Ober-Herrlingen und Weidach.


a. Herrlingen, ein kathol. Pfarrdorf, an der Ausmündung des Lauterthals ins Blauthal, 21/2 St. von Blaubeuren an der Lauter gelegen, mit 336 Einwohnern, kathol. Dekanat Ulm. Grundherr: Freyherr v. Bernhausen. Den großen Zehnten bezieht der Staat, den kleinen, den Obst- und Blutzehnten die Pfarrey, eben dieselbe hat auch den Großzehnten von Äckern und Ländern mit Gartenrecht zu beziehen. Das Patronat ist königlich.

Herrlingen ist ein Rittergut, das vormals zum Ritter-Canton Donau gehörte. Seine Bestandtheile sind: 1) Ober-Herrlingen, das Schloß sammt Zugehör und 1803/8 M. Äckern, 491/2 M. Wiesen, 23/8 M. Gärten und 3441/8 (früher 494) M. Wald, nebst 2/3 der Fischerey in der Lauter; 2) Unter-Herrlingen das Pfarrdorf und 1/3 der Fischerey in

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Johann Daniel Georg von Memminger: Beschreibung des Oberamts Blaubeuren. Stuttgart: J. G. Cotta'sche Buchhandlung, Stuttgart und Tübingen, 1830, Seite 160. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Blaubeuren_160.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)