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die v. Bernhausen und v. Westerstetten, und als eigentliche und Hauptherrschaft das Kloster Urspring. Früher erscheinen die v. Ravenstein, v. Stein, v. Bernstatt, die Krafft, die Ehinger u. A. im Besitze von B. Unter der Menge von Urkunden welche darüber noch vorhanden sind, wollen wir hier nur die wichtigern erwähnen: 1287 verkauft Graf Ulrich von Helfenstein die Halden zu B., wie er sie selber und vor ihm sein Schwäher der Graf Hartmann von Dillingen besessen (bekanntlich hat Hartmann 1258 auch das benachbarte Kloster Söflingen gestiftet) an das Kloster Söflingen. Nachdem die Grafen v. Helfenstein 1382 auch B. an die Stadt Ulm verpfändet, 1396 aber wieder zurück erhalten hatten (s. S. 10), verkauften sie 1442 u. 1482 Forst und Geleit nebst mehreren Gütern an die Stadt; 1444 verkauft Hans v. Stein (zu Klingenstein und Ronsperg), dessen Vorfahr schon 1366 den Kirchensatz veräussert hatte, den Markt B. an Walther Ehinger, den alten Burgermeister in Ulm um 3500 fl.; 1484 verkauft Lorenz Krafft alle seine Leute und Güter zu Bermaringen, Berghülen und Machtolsheim an das Kloster Urspring; 1512 verkauft Urspring an die Stadt Ulm, mit Vorbehalt des Vogtrechts über die Kirche, Leute, Stück, Gült und Gut, nebst Umgeld, hoher Gerichtsbarkeit, Stock und Galgen, wie solche das Kloster 1484 von Lorenz Krafft erkauft. Von nun an war Ulm Herr von B.; Antheil an der Grundherrschaft hatten das Kloster Söflingen u. a., vornehmlich das Deutsche Haus in Ulm, das 4 Bauerhöfe und 2 Sölden nebst Gefällen aus 22 andern Häusern besaß. Ein Albert von Ravenstein u. Irzenberg stiftete, als er im J. 1150 von einem Kreutzzuge zurückkehrte, seinen Wald zu B. an die Gemeinden Bermaringen und Tomerdingen; sein Andenken wird in beiden Orten noch sehr in Ehren gehalten. Eben dieser Albert aber und seine Gemahlin Bertha waren es, die das Gelübde glücklicher Rückkehr durch die zweyte Stiftung des Klosters Elchingen lösten; und vermuthlich rührten von ihnen auch die Kloster Elchingischen Besitzungen zu Bermaringen

Empfohlene Zitierweise:
Johann Daniel Georg von Memminger: Beschreibung des Oberamts Blaubeuren. Stuttgart: J. G. Cotta'sche Buchhandlung, Stuttgart und Tübingen, 1830, Seite 144. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Blaubeuren_144.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)