Seite:Oberamt Blaubeuren 022.jpg

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Seitenthäler des Ach- und Blauthals.
A. Auf der rechten Seite:

a) der Schmiecher Seegrund, mit dem Schmiecher See, und

b) der Schelklinger Grund, Schelklingen gegenüber; zwei sumpfige, theilweise angebaute Gründe an dem Hochsträß;

c) das Riedenthal, ein Wiesengrund, der sich in dem Hochsträß in mehreren trockenen Ästen verzweigt, wovon der bedeutendste unter dem Namen Höllenthal gegen Gleißenburg hinauf ausläuft; es ist tief eingeschnitten, wild und felsig.

d) das Arnecker Thal, ein Wiesenthal, das von dem Blauthal bei Arneck, unter Kapel und Dietingen vorüber, gegen Markbronn und Ermingen hinauf zieht. Zwischen Gerhausen und dem Arnecker Thal schneiden die Thalschluchten Apfelthal und Omersthal in das Hochsträß ein.

B. Auf der linken Seite:

a) das Längenthal, eine wilde Thalschlucht, die von Schelklingen hinter dem Burgberg gegen Hausen und Oberschelklingen hinaufzieht;

b) das Tiefenthal; das in dem Achthal bei dem Sirgenstein ausmündet, und von da in nordwestlicher Richtung, zwischen Seißen und Ober-Schelklingen hinaufzieht, dort rechts die Schluchten Frankenthal und Wolfsthal, links das Erbsthal (von Justingen her) und das Eisenthal aufnimmt, und an Sontheim vorüber, wo sich das berühmte Erdloch befindet, bis gegen Feldstetten hinaufzieht. Das Thal ist über 7 Stunden lang, aber nur unten ungefähr eine Viertelstunde weit, und dann oben in seiner Verflächung angebaut. Es zieht größtentheils durch Wälder hin, ist ganz trocken, tief und eng bis es die Höhe der Alp bei Sontheim erreicht, und zeichnet sich vor allen Thälern des Oberamts durch seine wilde Felsennatur, wie durch seinen Reichthum an seltenen Pflanzen aus. (S. Lauterthal.) Weiter hinab in dem Blauthale folgen der Sunderbucher Grund, der von Gerhausen gegen Sunderbuch hinzieht, und das Altenthal, bei dem Hof Altenthal; sodann

c) das Lauterthal. Es mündet bei Herrlingen aus, lauft von da in nordwestlicher Richtung nach dem Dörfchen Lautern hin, und von da auf die hohe Alp hinauf, wo es sich mannigfaltig verästet. Von den beyden Hauptästen läuft der eine gegen Nellingen, der andere, theilweise das Himpferthal genannt, zwischen Machtolsheim und Berghülen durch, gegen Suppingen und den Ursprung des Tiefenthals hin, mit dem er in der Nähe von Feldstetten eigentlich zusammenhängt, so daß beyde Thäler zusammen und in Verbindung mit dem Ach- und Blauthal einen Kreis beschreiben. Bis

Empfohlene Zitierweise:
Johann Daniel Georg von Memminger: Beschreibung des Oberamts Blaubeuren. Stuttgart: J. G. Cotta'sche Buchhandlung, Stuttgart und Tübingen, 1830, Seite 022. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Blaubeuren_022.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)