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sodann 1442 und 1446 für 24.000 fl. auch die andere Hälfte des Zolls und Geleits nebst Gütern und Rechten, darunter in dem disseitigen Oberamtsbezirke auch zu Merklingen, Nellingen, Bermaringen, Aichheim, und den Zoll zu Blaubeuren, Machtolsheim und Wippingen. Andere Verkäufe folgten nach. Im März 1447 verkaufte Graf Conrad v. Helfenstein, nachdem mit dem Vater schon 1442 unterhandelt worden war, an den Grafen Ludwig v. Würtemberg Gerhausen, Ruck und Blauenstein, die Vestinnen, Blaubeuren die Stadt, die Vogtei und Gewaltsame über das Kloster daselbst mit Zugehör darzu, und damit Gerhausen das Dorf, Altenthal, Beiningen, Weiler, Suppingen, Berghülen, Tragenweiler, Oberweiler, Treffensbuch, Billenhausen, Asch, Wippingen, Sunderbuch und die Kirchensätze zu Ringingen und Asch, und fürnemlich den Wildbann um 40.000 fl. und 200 fl. Leibgeding. In demselben Jahre noch wurde der Graf Ludwig von dem Herzog Albert von Östreich mit dem neuen Besitzthum belehnt[1]. Die Bestandtheile des Klosters, worüber Würtemberg durch den Kauf die Vogtei erhielt, sind, so weit sie den disseitigen Oberamtsbezirk angehen, oben S. 4. und dann weiter bei Blaubeuren verzeichnet.

Was die weitere Geschichte dieser Bezirke, so wie die Geschichte der übrigen in neuern Zeiten, 1806 u. 1810, erst an Würtemberg gekommenen Bestandtheile des Oberamts, die Herrschaften Schelklingen, Arneck, Herrlingen, und die verschiedenen klösterlichen, deutschherrischen und andere Besitzungen betrifft, so ist darüber in dem zweiten Abschnitte, bei den einzelnen Orten nachzusehen. Die Bildung des Oberamtsbezirks folgte wie gewöhnlich dem Gange der Erwerbungen.


  1. Ein ausführliches Verzeichniß aller zu dem Lehen gehöriger Stücke findet sich, aus den östreichischen Lehens-Beschreibungen ausgezogen, in v. Raisers Gesch. von Elchingen. S. 142 ff. Ein Jahr später, 1448, verkauften die Grafen von Helfenstein auch die schöne Herrschaft Heidenheim an Würtemberg.
Empfohlene Zitierweise:
Johann Daniel Georg von Memminger: Beschreibung des Oberamts Blaubeuren. Stuttgart: J. G. Cotta'sche Buchhandlung, Stuttgart und Tübingen, 1830, Seite 010. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Blaubeuren_010.jpg&oldid=- (Version vom 23.12.2022)