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würtembergische Hoheit gestellt und am 12. Sept. 1806 von dem französischen General Börner dem würtembergischen Commissar Freiherrn v. Maucler übergeben. Nur der Glaserhof kam erst 1810 von Baiern an Würtemberg. Noch im Jahr 1803 wurde eine eigene Säcularpfarrei gegründet und von dem Grafen ein Capital von 10.000 fl. zur Kirchenfabrik gestiftet. Von der vormaligen Landschaftskasse wurden 1821 32.000 fl. Schulden auf den Staat übernommen.

Die weiteren zur Standesherrschaft Gutenzell gehörigen und ihre Verhältnisse durchaus mit Gutenzell theilenden Parzellen sind:

2) Bollsberg, früher auch Pollsperg, kathol. Weiler, 1/2 Stunde südlich von Gutenzell, mit einer Ziegelhütte und 95 Einwohnern.

3) Dißenhausen, kathol. Weiler, 1/4 Stunde östlich von Gutenzell, mit 52 Einwohnern. Die Ziegelhütte ist standesherrliches Falllehen.

4) Glaserhof, 13/8 Stunden nord-östlich von Gutenzell, und ganz von dem Oberamt Wiblingen umschlossen, ein der Grundherrschaft zugehöriges Jägerhaus und Gut mit 10 Einwohnern, Filial von Kirchberg. Das Jägerhaus wurde von den Grafen v. Fugger-Kirchberg zum Schutz des vormals Kirchbergischen Glaserforsts erbaut, s. oben. Nach der Secularisirung von Gutenzell wurde der Glaserhof am 16. April 1803 mit Waldeigenthum, Forst- und Jagdgerechtsamen von Östreich epavisirt, durch einen Vertrag aber mit Törring vom 22. Februar 1805 unter der Bedingung zurückgegeben, daß der Graf den Besitz als ein der östreichischen Landeshoheit völlig unterworfenes Mannlehen anerkenne. Der Hof kam erst 1810 unter würtembergische Hoheit, vermutlich weil er in Balzheimischer Jurisdiction lag.

5) Niedernzell, kathol. Weiler mit 39 Einwohnern, 3/4 Stunden nördlich von Gutenzell.

6) Weidenbühl, kathol. Weiler mit 25 Einwohnern, 11/8 Stunden nördlich von Gutenzell.


4) Des Grafen v. Waldbott-Bassenheim.

Standesherrschaft Heggbach.

Die Standesherrschaft Heggbach besteht aus einem Theil des ehemaligen Klostergebiets Heggbach. Ihr Umfang ist schon Seite 46 angegeben, und unten noch näher bezeichnet. Der

Empfohlene Zitierweise:
Johann Daniel Georg von Memminger: Beschreibung des Oberamts Biberach. Cotta, Stuttgart und Tübingen 1837, Seite 204. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Biberach_204.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)