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der Hof zu Ober-Sulmetingen, genannt Kreppach, mit 90 Jauchert Ackers und 60 Mannsmad Wiesen und der Thurm zu Kreppach mit Zugehör. Der Reichsantheil, nämlich der Markt Sulmetingen mit Kirchensatz (zu Niederkirch) und Vogteirecht wurde 1354 von K. Karl IV. dem Grafen Ulrich v. Helfenstein gegen 200 M. S. mit allen Rechten pfandweise überlassen, wie ihn vormals die v. Freyberg inne gehabt. Im Jahr 1484 verkaufte Georg v. Helfenstein die Pfandschaft an den Spital Biberach um 1900 fl. unter Vorbehalt der Wiedereinlösung. Den 12. April 1508 wurde dem Dr. Johann Schad von Mittelbiberach und Warthausen von Kaiser Maximilian I. bewilligt, den Flecken Ober-Sulmetingen für 1900 fl. vom Spital Biberach einzulösen, der nun dem Schad und seinen männlichen und weiblichen Erben als Reichslehen verliehen wurde. Die hohe und niedere Gerichtsbarkeit, welche bisher innerhalb Etters mit dem Besitze verbunden war, erhielt Schad 1511 auch außerhalb Etters, und 1538 wurde der Besitzer vom König Ferdinand noch besonders mit dem Blutbann belehnt.

Der östreichische Theil war, so weit die Nachrichten gehen, als Lehen im Besitze der Herren v. Sulmetingen, zuletzt namentlich des Hans von Sulmetingen. Nach ihm findet man 1444 den Albrecht Rauch, Bürger zu Biberach, im Besitze; die Erben des Wolfgang Rauch verkauften ihn 1512 an Sigmund v. Stotzingen zu Heudorf, der damit 1513 belehnt wurde. Im Jahr 1555 verkaufte ihn Hans v. Stotzingen wieder um 17.000 fl. an den Inhaber des Reichslehens, Hans Philipp v. Schad, und es wurden dadurch beiderlei Lehen in einer Hand vereinigt. Nach dem Tode Bernhards v. Schad theilten sich dessen Tochtermänner, Heinrich v. Neuhausen und Hans Ludwig v. Ulm in den Besitz, s. S. 139. Aber bald verschwinden die v. Neuhausen wieder und die v. Ulm waren allein Besitzer. Von Schulden gedrückt, verkaufte Constantin v. Ulm die Herrschaft 1699 für 92.000 fl. an das Kloster Ochsenhausen unter der Bedingung, daß er über das Reichslehen den lehensherrlichen Consens einholen, das

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Johann Daniel Georg von Memminger: Beschreibung des Oberamts Biberach. Cotta, Stuttgart und Tübingen 1837, Seite 189. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Biberach_189.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)