Seite:Oberamt Biberach 187.jpg

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Sowohl Ober- als Unter-Sulmetingen – in den ältern Documenten wird nicht unterschieden – sind sehr alte Orte. Schon der Bischof Erchenbert von Freysing – 835 bis 855 – tauschte in einer zu Laubheim vorgenommenen Verhandlung gegen 6 Huben, welche der Presbyter Milo und der Freysingische Schirmvogt in der Heimertinger Mark im Illergau abgetreten hatten, 2 Huben in Scammera (Schemmern), 1 Halbhub in Altheim, 1 Hub in Griesingen und 1 Hub in Sulmetingen aus. Meichelbecks Hist. Frising. T. I. P. 2. Urk. 700 F. 349. Im Jahr 876 übergab Egino (ein Egino von Sulmetingen kommt später vor, s. unten) dem Kloster Sct. Gallen einen halben Hof in Tetinga, 1 Hube in Hochdorf und 1 Hube in villa Sunnemuatinga mit den Leibeigenen, worunter auch ein Milo erscheint. Beide Sulmetingen waren ohne Zweifel ehemals in Einer Hand, in der Hand der alten Herren v. Sulmetingen vereinigt, sey es als Eigenthum oder als Amtsgut. Die Herren v. Sulmetingen werden in älteren Zeiten immer Grafen genannt, vermuthlich weil sie zu einem gaugräflichen Hause gehörten. Sie kommen schon sehr frühe vor; im Jahr 973 lud Mangold seinen Onkel, den Bischof Ulrich (nachherigen Heil.) von Augsburg zur Berathung von Familienangelegenheiten auf seine Burg Suomatingen an der Riß ein, und der Bischof begab sich auch wirklich dahin. Der Neffe Mangold war ein Sohn des Gaugrafen von Thurgau, Peringars, Peringers, abgekürzt auch Peyern geschrieben, und der Luitgardis, einer Schwester des Bischofs Ulrich, der aus dem Hause der Grafen v. Dillingen stammte, er selber aber vermuthlich Gaugraf des Ramachgaues, worin Sulmetingen lag. S. v. Raisers II. Jahresbericht des histor. Vereins im Ober-Donaukreise. Augsb. 1837. S. 6; Neugart

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Johann Daniel Georg von Memminger: Beschreibung des Oberamts Biberach. Cotta, Stuttgart und Tübingen 1837, Seite 187. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Biberach_187.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)