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als Lehensherr seine Einwilligung. Weitere Erwerbungen durch Kauf machte der Spital in den Jahren 1451 bis 1557. Noch im Jahr 1717 vertauschte das Kloster Marchthal an den Spital zwei Höfe zu Volkersheim gegen die Zehenten zu Dobel. So war nun der Spital in Biberach in dem Besitz des ganzen Orts Volkersheim mit der hohen und niederen Gerichtsbarkeit, mit Ausnahme der Urspringischen Zehenten und Güter, die mit dem Kloster an den Staat kamen.


42. Gemeinde Warthausen,
bestehend aus 3 Parzellen mit 657 Einwohnern.

1) Warthausen, kathol. vormals Stadionisches Pfarrdorf mit Marktgerechtigkeit und 430 Einwohnern, eine Stunde östlich von Biberach, C. A. und F. A. Ochsenhausen. Die Grund- und Lehengefälle bezieht der Staat, den großen Zehenten die Universität Freyburg, den kleinen die Pfarrei. Der Ort ist Sitz eines K. Revierförsters; an der Kirche ist außer dem Pfarrer noch ein Kaplan angestellt. Das Patronat der Pfarrei steht der Universität Freyburg, das der Kaplanei dem Freiherrn v. König zu. Warthausen war vormals Hauptort der Herrschaft Warthausen und Sitz eines gräflichen Oberamts. Es besteht aus drei Theilen, Ober-Warthausen, Unter-Warthausen und Schloß Warthausen. Unter-Warthausen liegt im Thale an der Riß, mitten durch den nur eine lange Straße bildenden Ort führt die Landstraße von Biberach nach Ehingen; am südlichen Ende des Orts erhebt sich ein kleiner Berg, auf welchem Ober-Warthausen mit Pfarrkirche, Pfarrhof etc. liegt. Dieser Theil des Orts hat eine sehr freundliche Lage, und bietet eine überraschend schöne Fernsicht gegen das Donauthal sowohl, als auch gegen die Tyroler- und Schweizer-Gebirge dar; eine gleich schöne oder noch schönere Lage hat das Schloß Warthausen, das 1/8 Stunde von Ober-Warthausen entfernt auf einer am östlichen Ende von Unter-Warthausen sich erhebenden mäßigen Berghöhe steht und gemeiniglich zu Unter-Warthausen gerechnet wird. Das Schloß ist ein großes ansehnliches Gebäude, das mit Nebengebäuden und einem großen

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Johann Daniel Georg von Memminger: Beschreibung des Oberamts Biberach. Cotta, Stuttgart und Tübingen 1837, Seite 177. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Biberach_177.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)