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Die Herrschaft Osterberg wurde von den Rechberg 1679 verkauft. Die Herrschaft Illeraichheim aber, die sich jedoch schon in früheren Zeiten von allem Lehensverband befreit fand, kam 1677 durch Heirath der Anna v. Rechberg an den Grafen Max. Wilhelm von Lymburg-Styrum, von den Styrum durch Kauf 1772 an den Freiherrn Carl v. Palm, von dem sie dann 1789 ebenfalls an den Fürsten v. Schwarzenberg für 750.000 fl. verkauft wurde. S. v. Raiser a. a. O.

Auch die in den gleichen Bezirk gehörige Herrschaft Kronburg war in Rechbergischem Besitz, und zwar kam sie nicht erst 1594 in denselben, denn ein vor uns liegendes Vollmachtschreiben des „Jörg v. Rechberg von Hohen-Rechberg zu Kronburg und Weissenstein“ an den Rath zu Ulm, womit derselbe zwei in Ulm niedergelegte Fäßlein Geld durch seinen Vogt in Kelmünz abholen ließ, ist datirt vom 24. März 1553.

5) Ober-Dettingen, kathol. Pfarrweiler mit 291 Einwohnern, 1/4 Stunde von Unter-Dettingen im Illerthale. Den großen und kleinen Zehenten bezieht die Pfarrei. Die Lehen- und übrigen Verhältnisse sind wie in Unter-Dettingen. Das Patronat steht der Krone Baiern zu. Der Markungsbezirk liegt zum Theil in der freien Pürs. In Ober-Dettingen ist eine Öl- und eine Lohmühle. Die Baulast der Kirche ruht auf dem Ortsheiligen und subsidiarisch auf der Pfarrei, die Baulast des Pfarrhauses auf der Pfarrei. Die Pfarrkirche ist sehr alt, die Zeit der Erbauung aber nicht nachzuweisen. Im Jahr 1835 wurde bei der Reparation des Hochaltars in demselben eine Urkunde gefunden, der zu Folge derselbe den 29. Juni 1271 von dem Weibbischof Georg Sigismund in Constanz geweiht wurde. Der Ort Dettingen selber kommt schon sehr frühe vor; i. J. 876 schenkte Egino dem Kloster St. Gallen mehrere Güter in Dettingen (Tetinga), Hochdorf und Sulmetingen. Neugart (C. D. Nr. 496) erklärt zwar Dettingen für Dettingen im Oberamt Ehingen: allein die Nachbarschaft der mitgenannten Orte beweist, daß das Dettingen an der Iller darunter zu verstehen ist. Im Übrigen s. Kelmünz.

6) Werthe, ein an der Iller liegendes Haus mit 8 kathol. Einwohnern, Filial von Kirchberg. Lehengefälle und Großzehenten bezieht die Krone Baiern, den Kleinzehenten die Pfarrei Ober-Dettingen.


40. Gemeinde Unter-Sulmetingen


41. Gemeinde Volkersheim
mit 334 Einwohnern.

Volkersheim, kathol. vormals Spital Biberachisches Dorf, mit 334 Einwohnern, 45/8 Stunden von Biberach,

Empfohlene Zitierweise:
Johann Daniel Georg von Memminger: Beschreibung des Oberamts Biberach. Cotta, Stuttgart und Tübingen 1837, Seite 175. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Biberach_175.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)