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bei der Vermessung der ganze Fächenraum zu dem Oberamtsbezirk Biberach geschlagen. Übrigens würde der ganze Weiler am angemessensten zu Ellwangen getheilt.


38. Gemeinde Ummendorf,
bestehend aus 7 Parzellen mit 746 Einwohnern.

1) Ummendorf, kathol. vormals Ochsenhausisches Pfarrdorf mit 515 Einwohnern, 13/8 Stunde südlich von Biberach, C. A. und F. A. Ochsenhausen. Die Grund- und Lehengefälle, sowie die Zehenten bezieht der Staat. Von den Lehengütern ist während der letzten zehen Jahre ein großer Theil allodificirt worden. Das Patronat ist königlich. Der ganze Gemeindebezirk gehörte vormals mit einer geringen nachbemerkten Ausnahme zu Ochsenhausen.

Ummendorf liegt an der Umlach und wurde ehemals auch Umlachdorf genannt, es hat eine freundliche Lage in der Einmündung des Umlachthals in das Rißthal, unter dem Ende des Bergrückens, der beide Thäler trennt. Das Clima ist mild, der Boden fruchtbar, der Nahrungsstand gut. Eine nicht unbeträchtliche Erwerbsquelle ist für die Einwohner von Ummendorf der Torfstich in dem nahe gelegenen Ried. Außerdem hat der Ort auch mehrere Gewerbsleute, 1 Hammerschmiede, 2 Mahlmühlen, 2 Sägemühlen, 1 Ölmühle, 1 Gypsmühle und 1 Lohmühle, 2 Schildwirthschaften und 2 Brauereien. Die jetzige Pfarrkirche wurde 1709 erbaut. Außer ihr hat der Ort noch eine Capelle Johannis des Täufers, zur Privatandacht. Die Baulast der Kirche und des Pfarrhauses liegt auf dem Staat. In den Pfarrsprengel gehören mit Ausnahme von Schlotterthal sämmtliche Gemeindeparzellen und außer denselben noch Jordansbad und Reichenbach. An den Gemeindenutzungen haben bloß die Real-Gemeindeberechtigten Antheil. Der Ort hat Schule und Schulhaus. Das Pfarrhaus ist ein Rest des Schlosses, das im Dorfe stand, s. u. Ummendorf war Hauptort des Ochsenhausischen Pflegamts Ummendorf. In alten Zeiten hatte es seine eigenen Herren; 1129 war Marquard v. Ummendorf Zeuge einer Stiftung an das Kloster Ochsenhausen, s. Oberstetten; 1221 machte

Empfohlene Zitierweise:
Johann Daniel Georg von Memminger: Beschreibung des Oberamts Biberach. Cotta, Stuttgart und Tübingen 1837, Seite 168. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Biberach_168.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)