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hieher gehören, das dritte dagegen dem Oberamt Leutkirch zugetheilt ist. Die Ursache dieser auffallenden Theilung ist, daß das letztere Haus ehemals dem Kloster Roth gehörte, während die beiden andern Ochsenhausisch waren. Übrigens ist der Graf v. Wartemberg-Roth Grund- und Zehentherr nicht bloß von dem vormals Kloster-Rothischen Theil, sondern auch schon seit 1808 in Folge des Rentenablösungs-Vertrags mit Metternich von dem Ochsenhausischen Antheil, s. S. 154.

8) Kammerlander, Hof mit 10 Einwohnern.

9) Englisweiler – Enklysweiler, Angerschwiler, – kathol. Weiler mit 103 Einwohnern, 1/4 Stunde von Steinhausen. Einen kleinen Antheil am Zehenten hat die Pfarrei Ellwangen. Auch Englisweiler bildete vormals mit Zugehör eine eigene Gemeinde, und hat daher noch seinen eigenen Gemeindehaushalt, s. S. 115. Schon im Jahr 1310 besaß das Kloster Ochsenhausen vier Höfe in Englisweiler; ein anderes Gut kaufte Ochsenhausen mit der Vogtei 1392 von den v. Mungoltingen mit Oberstetten etc, s. o., und 1491 tauschte das Kloster Ochsenhausen zwei Höfe von Jakob Schad von Mittelbiberach gegen Güter in Aßmannshart und Baltringen ein. Einige Güter waren östreichisches Lehen und als solches nach dem letzten Lehensverzeichnisse im Besitze der Bauern Matthäus und Johann Maucher, deren Geschlecht schon 1456 damit belehnt war. Zu Englisweiler gehören:

10) Schindeler, Hof mit 12 Einwohnern und

11) Ziegelhütte.

12–22) Hirschbronn, kathol. Weiler mit 93 Einwohnern. Einen kleinen Antheil am Zehenten haben die Pfarreien Ellwangen und Roth. Auch Hirschbronn hat seinen eigenen Gemeindehaushalt wie Englisweiler etc. Nach den Ochsenhausischen Annalen ist Hirschbronn das schon bei der Stiftung des Klosters vorkommende „Isesuendi“. Das Kloster kaufte 1392 die Vogtei von den v. Mungoltingen, s. Steinhausen; zu Hirschbronn gehören folgende zehen Einödhöfe:

Angeles, Burren, Fink, Lippes, Stadelhaus,
Beckes, Döses, Hofmeisters, Martens, Wäsele.

23) Löhlis, ein kathol. Weiler, Filial von Ellwangen, Oberamts Leutkirch. Der Weiler liegt auf der Oberamtsgrenze und besteht aus zwei Höfen, wovon aber nur der eine, der ehemals Ochsenhausisch war, mit 5 Einwohnern zu dem Oberamt Biberach gehört, während der andere, der Wurzachisch ist, dem Oberamt Leutkirch und der Gemeinde Ellwangen zugetheilt wurde. Da die Güter beider Höfe untermischt durch einander liegen, so wurde

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Johann Daniel Georg von Memminger: Beschreibung des Oberamts Biberach. Cotta, Stuttgart und Tübingen 1837, Seite 167. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Biberach_167.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)