Seite:Oberamt Biberach 159.jpg

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

aufgeführt. Der Ort hatte seine eigenen Edelleute. Ripertus und Wolftregel de Loubon stehen als Zeugen in der Stiftungs-Urkunde des Klosters Ochsenhausen vom Jahr 1099, und Walther v. Lobach in einer Urkunde von 1129, s. Oberstetten. Berthold v. Lobach schenkte 1127 dem Kloster zwei Höfe in Laubach und andere Güter, und ging selbst in das Kloster. Nach der Ochsenhauser Chronik hatten die v. Laubach noch über die Mitte des 15ten Jahrhunderts hinaus ihren Sitz im Orte. Aber der Ort selber war mehrfach vertheilt; 1317 schenkt Agnes v. Erolzheim dem Kloster ein Gut in Laubach, 1372 kauft Ochsenhausen von dem Chorherrn-Stift Waldsee einige Höfe in Laubach, ebenso 1386; 1410 verkauft Eitel von Erolzheim einen Wald und eine Wiese zu Laubach an das Kloster Ochsenhausen und 1690 kauft Ochsenhausen von Baron Bömmelberg zu Erolzheim den großen Zehenten zu Laubach und Bachen um 5000 fl. Antheil hatte auch das Kloster Gutenzell, an dessen Stelle der Graf Törring getreten ist.

5) Wasenburg, ein zu Goppertshofen gehöriger Hof mit 6 Einwohnern, Verhältnisse wie in Goppertshofen.

6) Wennedach, – Winnedach, Winneden, Winnenden, – ein vormals Heggbachischer kathol. Weiler mit 222 Einwohnern, Fil. von Ochsenhausen. Grundherr: Graf Waldbott-Bassenheim. Die Zehenten bezieht theils der Staat, theils die Pfarrei Laupertshausen. Clima und Boden ist rauh; der Nahrungsstand kaum mittelmäßig. Der Ort hat eine Capelle, welche 1751 von Ochsenhausen gebaut wurde. Die Baulast liegt der Kirchenpflege des Orts ob, die aber wenig Mittel hat. Im Orte ist eine Schule mit einem Schulhaus, zu deren Erhaltung der Staat wegen Unvermögenheit der Gemeinde einen Beitrag gibt.

Der Ort hieß früher Winegen; wo jetzt die Kirche steht, stand früher das Schloß der Edlen v. Winegen. Im Jahr 1260 lebte Diethold v. Winegen und seine Gemahlin Adelheid v. Jungingen. „Er hat“, erzählt Pflummern in seiner Metamorph., „C. S., weil er nit recht im Kopf geweßt, all sein Gut dem Prälaten in Einsiedel geschenkt.“ Der Prälat mußte es aber 1275 wieder herausgeben. Später setzte Diethold den Heinrich v. Freyberg und Walter v. Stadion zu seinen Erben ein; daher diese Linie der Freyberg von nun an statt drei gelben Kugeln, sechs gelbe Kugeln im Wappen führte. Die v. Freyberg brachten auch die andere Hälfte an sich. Conrad v. Freyberg verkaufte das Ganze sammt Mietingen im Jahr 1442 für 11.720 fl. an Heggbach. Von Heggbach kam es 1803 an den Grafen Waldbott-Bassenheim.

Empfohlene Zitierweise:
Johann Daniel Georg von Memminger: Beschreibung des Oberamts Biberach. Cotta, Stuttgart und Tübingen 1837, Seite 159. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Biberach_159.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)