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Waldungen, Allmanden und Fischwasser, s. S. 115. Hattenburg ist ein altes Stiftungsgut des Klosters Ochsenhausen; 1127 tauschte Graf Rudolph v. Chur (Montfort) von Graf Eberhard v. Kirchberg sein Gut zu Goppertshofen gegen das Gut Hattenburg ein und schenkte dieses dem Kloster. Actum in cella Ochsenhusen, in comitatu Dietboldi comitis. Zeugen waren: Arnoldus et Conradus de Habesburg, Cuno de Baltisheim (Balzheim), Sigebotto und Wietegoge de Albegge, Pilgerinus de Hürbele, Burkhardus de Buthmundishusen (Bußmannshausen), Udalricus de Sulmingen, Meingoz de Gotisbretishoven (Goppertshofen) etc. In Verbindung mit Hattenburg stehen die folgenden Parzellen:

4) Längenmoos, Hof mit 8 Einwohnern, Lehen- und Zehent-Verhältnisse wie Hattenburg;

5) Rothöschle, Hof mit 5 Einwohnern, Verhältnisse wie in Hattenburg;

6) Sct. Anna-Hof, eine Staatsdomäne von 375 Morgen, 1 Hauptgebäude, 2 Nebengebäude, hoch gelegen, 3/4 Stunden von Ochsenhausen mit 9 Einwohnern und Filial von Ochsenhausen. Wo jetzt der Sct. Anna-Hof steht, stand früher der Weiler Tüssenbach, Dissenbach, die 5 Erblehenhöfe, welche diesen Weiler bildeten, kaufte Abt Johannes im Jahr 1615 um 6438 fl. und schuf sie in ein Kammergut des Stifts um. Sein Nachfolger, der Abt Bartholomäus, ließ die Häuser abtragen und den jetzt noch sogenannten Sct. Anna-Hof bauen. S. auch Steinhausen;

7) Ziegelstadel, 1/4 Stunde von Ochsenhausen, kathol. Weiler mit 29 Einwohnern. Die schöne Ziegelhütte selbst ist Eigenthum des Staats und mit einer Zugabe von Feldern verpachtet. Im Übrigen w. o.


31. Gemeinde Reinstetten,
bestehend aus 6 Parzellen mit 1089 Einwohnern.

1) Reinstetten, kathol., vormals Ochsenhausisches Pfarrdorf mit 432 Einwohnern, 33/4 Stunden östlich von Biberach, C. A. und F. A. Ochsenhausen. Die Grund- und Lehen-Gefälle, sowie die Zehenten, bezieht, mit Ausnahme von Wennedach, in dem ganzen Gemeindebezirk der Staat. Das Patronat ist königlich.

Reinstetten liegt von Hügeln umgeben, theils an einem in der Nähe des Orts gegen Südost entspringenden kleinen Bach, theils an der Rottum, und an der Vicinalstraße von

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Johann Daniel Georg von Memminger: Beschreibung des Oberamts Biberach. Cotta, Stuttgart und Tübingen 1837, Seite 156. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Biberach_156.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)