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Kirche wurde 1791 von dem Kloster Ochsenhausen neu gebaut. Die Baulast derselben und des Pfarrhauses liegt jetzt auf dem Staat. In die Kirche gehören sämmtliche Gemeinde-Parzellen und Dietenwengen, Oberamts Waldsee. Der Boden ist lehmig und naß, das Clima ziemlich rauh; der Nahrungsstand mittelmäßig. Der Ort hat eine Schule und eine Schildwirthschaft. Die Gemeinde-Körperschaft, oder vielmehr die Gemeinde-Berechtigten haben eigenthümliche Waldungen, Allmanden, den Eyrisweiher, s. oben und S. 115. Das Fischrecht in der Dürnach besitzt der Staat.

Mittelbuch ist sehr alt und mit seiner Kirche schon in den päbstlichen Bullen Adrians IV. vom 8. Juni 1157 und Alexanders III. vom 6. Mai 1178 genannt. S. Ochsenhausen. Es war eine Besitzung der Edlen von Essendorf, die hier auch eine Burg hatten. Im Jahr 1299 schenkte Walcho v. Essendorf dem Kloster Ochsenhausen zwei Höfe und ein Söldgut in Mittelbuch. Noch im Jahr 1325 wohnte ein Walcho v. Essendorf in der Burg zu Mittelbuch. Im Jahr 1365 kaufte Ochsenhausen von Ulrich v. Essendorf, genannt v. Mittelbuch, das Dorf Mittelbuch mit aller Gerichtsbarkeit, den Zehenten in Füramoos um 1745 Pfund Heller; die Truchsessen Hans und Otto v. Waldburg verzichteten auf die Lehensherrlichkeit über die Kirche, das Patronatrecht und alle Pfarrgüter. Noch im nämlichen Jahr ließ Ochsenhausen die Burg in Mittelbuch abbrechen. In demselben Jahre 1365 wurde auch die Kirche dem Kloster Ochsenhausen incorporirt und von dieser Zeit an anfänglich durch Pfarrverweser, nachher durch Klostergeistliche von Ochsenhausen aus versehen. Erst nach der Aufbebung des Klosters 1803 wurde wieder eine eigene Pfarrstelle errichtet.

2) Bebenhaus, kathol. Weiler mit 59 Einwohnern, 1/2 Stunde von Mittelbuch, mit Capelle zur Privat-Andacht. Die Grund- und Lehen-Gefälle bezieht der Staat, nur von zwei Höfen der Spital Waldsee. Die Zehenten hat von dem größeren Theile der Markung die Pfarrei Eberhardszell zu beziehen, nur ein kleiner Theil steht dem Staat zu. Früher war der Weiler mit Zugehör nach Eberhardszell eingepfarrt. Im Übrigen war er ein Bestandtheil

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Johann Daniel Georg von Memminger: Beschreibung des Oberamts Biberach. Cotta, Stuttgart und Tübingen 1837, Seite 141. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Biberach_141.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)