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ain Edelmann hat, und darzu in Wälder und ainer Wildnus lieget.“ Die alte Burg Freyberg war nämlich schon verfallen; Heinrich v. Freyberg baute daher 1521 das Schloß in Hürbel (wo jedoch schon in ältern Zeiten eines gestanden zu haben scheint). Er vermählte sich 1514 mit Ursula v. Frondsberg, und hinterließ eine Tochter Anna v. Stein. Mit Wernher Völker v. Freyberg-Eisenberg 1534 vermählt, brachte diese Tochter ihrem Gemahl und ihren beiden Söhnen Wernher-Hector und Heinrich Völker v. Freyberg die Herrschaft Hürbel zu, und es befand sich so die letztere wieder in Freybergischem Besitze. Johann Hector v. Freyberg tauschte noch 2 Höfe zu Hürbel, 1 Hof zu Mittelweiler und 1 zu Simmisweiler, welche das Kloster Ochsenhausen besaß, ein, und Anton v. Freyberg kaufte am 19. März 1776 von Kirchberg Forst und Jagd, d. h. die forsteiliche Obrigkeit und die hohe und niedere Jagdbarkeit, nicht nur im Umfange der Herrschaft, sondern auch in dem größten Theil des Kloster Heggbachischen Bezirks für 26.000 fl. zu der Herrschaft. Im Jahre 1816 verkaufte der letzte Freyberg dieser Linie, Joseph Freiherr v. Freyberg-Eisenberg, die Herrschaft Hürbel an die gräfliche Reuttner v. Weyl’sche Familie zu Achstetten, und jetzt ist Hürbel seit dem 8. Mai 1828 durch Familien-Übereinkunft Eigenthum des Grafen Carl Victor Reuttner v. Weyl zu Achstetten. Im Jahre 1805 war die Herrschaft unter badische und theilweise baierische, 1806 unter würtembergische Landeshoheit gekommen.

2) Allmethofen, kathol. Weiler mit 23 Einwohnern, 1/4 Stunde von Hürbel und Filial davon. Die Cultur-, Zehent- und Lehen-Verhältnisse sind wie bei Hürbel.

3) Freyberg, kathol. Weiler mit 21 Einwohnern, 1/4 Stunde von Hürbel, Fil. von Reinstetten. Die Zehent- und Lehen-Verhältnisse wie in Hürbel. Auf dem Hügel, worauf jetzt der Weiler steht, stand ehemals das Schloß Freyberg, an dem nordöstlichen Abhange gegen das Rottumthal sieht man noch die Spuren von Gräben und Wällen.

4) Hürbelmühlen, eine Mahlmühle, Säge- und Ölmühle, 1/4 Stunde von Hürbel an der Rottum, s. Hürbel.

5) Mittelweiler (auch Mannsfeld genannt), katholischer

Empfohlene Zitierweise:
Johann Daniel Georg von Memminger: Beschreibung des Oberamts Biberach. Cotta, Stuttgart und Tübingen 1837, Seite 127. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Biberach_127.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)