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(s. Note S. 115), eine eigene Schule, aber kein Schulhaus, und eine Kapelle zur Privat-Andacht, die 1447 eingeweiht wurde, und ein Vermögen von 2200 fl. besitzt. Er gehörte früher zu der Herrschaft Erolzheim, kam aber durch Kauf und Tausch schon im 14. und 15. Jahrhundert an das Kloster Ochsenhausen und am Ende mit diesem an den Fürsten v. Metternich. Von Letzterem wurde Bechtenroth mit Emishalden u. a. durch den Renten-Ablösungs-Vertrag vom 14. Nov. 1808 an den Grafen von Wartemberg-Roth abgetreten.

3) Dietbruck oder Herrenmühle, eine Mahl- und Ölmühle bei Bechtenroth, an der Roth mit 2 Einwohnern, Fil. von Erolzheim. Es ist Eigenthum der Grundherrschaft von Erolzheim, und wird von einem Pächter bewohnt. Unfern liegt auch das sogenannte Mühlhäusle, ebenfalls Eigenthum der Grundherrschaft in Erolzheim.

4) Edelbeuren – auch Beuren, Edenbeuren, Ödenbeuren – kathol. Weiler, mit Schloß und 273 Einwohnern, 1 Stunde nordwestlich von Erolzheim, an der Roth, Fil. von Erolzheim. Die Lehengefälle und den Großzehenten bezieht die Grundherrschaft in Erolzheim; den Kleinzehenten die Pfarrei Erolzheim. Der Weiler hat eine eigene Schule und ein Schulhaus, auch eine eigene Kapelle, zu welcher mehrere Jahrestage gestiftet sind, mit einem Fonds von 1038 fl.; ferner eine Schildwirthschaft und Brauerei und eine Ziegelhütte; das kleine der Grundherrschaft in Erolzheim gehörige Schlößchen war ehemals vermuthlich Sitz der Edlen v. Beuren, welche häufig vorkommen, s. auch Oberstetten.


14. Gemeinde Fischbach,
bestehend aus 8 Parzellen mit 329 Einwohnern.

1) Fischbach auch Hornfischbach, ein kathol. vorm. Ochsenh. Pfarrdorf mit 219 Einwohnern, an der Straße von Biberach nach Wurzach und Leutkirch, 2 Stunden südlich von Biberach an der Umlach, C. A. und F. A. Ochsenhausen. Die Zehenten und Lehengefälle bezieht der Staat, das Patronat ist königlich. Fischbach liegt in einem engen Thale, dem Umlachthale, das hier sehr feucht und sumpfig ist. Den Namen Horn-Fischbach hat der Ort von dem dabei liegenden Schloß Horn. Der Ort baut viel Flachs, er hat 1 Schildwirthschaft

Empfohlene Zitierweise:
Johann Daniel Georg von Memminger: Beschreibung des Oberamts Biberach. Cotta, Stuttgart und Tübingen 1837, Seite 119. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Biberach_119.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)