Seite:Oberamt Biberach 116.jpg

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4) Oberstetten, ein kathol. Weiler mit 190 Einwohnern, Fil. von Ochsenhausen, C. A. und F. A. Ochsenhausen, Grund-, Lehen- und Zehentherr ist der Staat. Der Ort hat sein eigenes Gemeinde-Vermögen (s. o. die Note), eine eigene Schule und eine Ölmühle. Ehemals wurde Oberstetten auch Nieder-Oberstetten genannt, s. Steinhausen. Der Ort gehörte den Herren von Oberstetten, und nach ihnen den Herren von Mungoltingen, ihre Burg war bei Steinhausen, s. u. Die v. Oberstetten gehörten zu den ersten Wohlthätern des Klosters Ochsenhausen; Albert v. Oberstetten schenkte dem Kloster 1129 seine Güter in Oberst, in Regglisweiler etc. Zeugen der Schenkung waren: Adelbert v. Warthausen, Marquard v. Ummendorf, Dietrich v. Hindersingen, Arnold v. Russeck, Marg. v. Schwendi, Ulrich v. Mausbach, Wolffard v. Beuren, Walther v. Lobach (Laubach) und Mengoz v. Gotisbertiskofen (Goppertshofen). 1238 schenkte demselben Kloster Marquard von Gerstetten, zu Oberstetten gesessen, mit seiner Gattin Adelheid, die Zehenten zu Oberstetten, 1224 schenkte ebendemselben Graf Eberbard v. Landau vier Güter zu Oberstetten mit Vogtrecht; 1337 verzichtete Heinrich v. Oberstetten gegen das Kloster auf sein Fischrecht in der Rottum und dem Laubach, und 1392 kam vollends der ganze Ort von dem v. Mungoltingen an das Kloster mit Ausnahme einiger Güter und Rechte, welche 1395 Anna und Gutta v. Mungoltingen, Klosterfrauen in Heggbach, an Ochsenhausen gegen ein Leibgeding überließen, s. Steinhausen.


13. Gemeinde Erolzheim,
bestehend aus 4 Parzellen mit 1326 Einwohnern.

1) Erolzheim, Eroldsheim, Erolfsheim, ein grundh. kathol. Pfarrdorf mit M. G. und einem Schloß, 53/4 Stunden östlich von Biberach, mit 975 Einwohnern, C. A. und F. A. Ochsenhausen. Grund- und Patronats-Herr ist der Freiherr v. Bernhard in München. Sämmtliche Lehengefälle bezieht der Grundherr, drei Güter ausgenommen, die an eine Caplanei in Biberach gilten. Die Zehenten bezieht ebenfalls zum größten Theil die Grundherrschaft, nur einige Noval-Zehenten und die kleinen Zehenten bezieht die Pfarrei. In früherer Zeit besaß der Spital Biberach den Zehenten, verkaufte ihn aber 1651 an die Herren von Bömmelberg. Erolzheim ist ein Rittergut, wozu auch Edelbeuren und Dietbruck

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Johann Daniel Georg von Memminger: Beschreibung des Oberamts Biberach. Cotta, Stuttgart und Tübingen 1837, Seite 116. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Biberach_116.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)