Seite:Oberamt Biberach 114.jpg

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.


11. Gemeinde Birkenhardt
mit 303 Einwohnern.

Birkenhardt, ein vormals Warthausisches kathol. Dorf mit 303 Einwohnern, 11/8 Stunde nordwestlich von Biberach, Filial von Warthausen, C. A. und F. A. Ochsenhausen. Den großen Zehenten beziehen die Universität Freyburg und die Kirchenpflege Biberach, den kleinen Zehenten die Pfarrei Warthausen, mit Ausnahme von 4 Bauernhöfen, die bis 1810 in die Pfarrei Biberach gehörten, und von denen die Kirchenpflege den kleinen Zehenten allein hat. Die Universität Freyburg hat vom großen Zehenten im Sommer- und Winter-Ösch je 12 Garben voraus. Die grundherrlichen Gefälle beziehen die Universität Freyburg und die Kirchen-Fabrik und Caplanei Warthausen. Der Ort hat eine kleine Capelle und eine Schule, auch eine Ölmühle.

Birkenhardt gehörte in älteren Zeiten zu der Herrschaft Sulmetingen; Heinrich von Sulmetingen verkaufte es, d. h. die Vogtei über Birkenhardt, 1396 an Diepold Gretter. Die Grundherrschaft war getheilt, wie sie es noch ist, und wechselte häufig. Ein Hof, den ehemals die v. Essendorf als östreichisches Lehen inne hatten, kam 1512 als ein Mannlehen an Hans Mayer und ist seitdem im Besitze der Mayerischen Familie in Birkenhardt.


12. Gemeinde Erlenmoos,
bestehend aus 4 Parzellen mit 739 Einwohnern.

1) Erlenmoos, ein katholisches Dorf mit 276 Einw., Fil. von Ochsenhausen, in älteren Zeiten von Reinstetten (s. Eichbühl), C. A. und F. A. Ochsenhausen, 4 Stunden südöstlich von Biberach. Grund-, Lehen- und Zehentherr ist der Staat. Der ganze Gemeindebezirk gehörte vormals zu Ochsenhausen. Erlenmoos hat eine hohe freie Lage, unfern der Straße von Biberach nach Memmingen. Boden und Klima sind ziemlich rauh, der Nahrungsstand mittelmäßig; es ist 1 Schildwirthschaft daselbst. Der Ort hat gegen 300 M. Waldungen, an deren Genuß jedoch nur die Real-Gemeinde-Berechtigten

Empfohlene Zitierweise:
Johann Daniel Georg von Memminger: Beschreibung des Oberamts Biberach. Cotta, Stuttgart und Tübingen 1837, Seite 114. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Biberach_114.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)