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A. Quellen.

So reich auch der Oberamtsbezirk, namentlich die obige fünfte Anhöhenreihe, an Quellen und Bächen ist, so haben doch manche Orte wie Bellamont, Ehrensberg, Hattenburg, Eichbühl, Eichen, Erlenmoos, Hirschbronn, Englisweiler, und diesseits der Riß Schammach, Birkenhart, Aßmannshart, Rindenmoos Mangel an fließendem Wasser, und die wenigen Gumpbrunnen genügen oft nur spärlich dem Bedürfniß. Als stärkere Quellen sind zu bemerken: die Quelle unfern Reute, welche die Stadt Biberach mit vorzüglichem Trinkwasser im Überfluß versieht; eine Quelle bei Ummendorf, welche im Dobel des Mühlreins entspringt, eine Quelle zu Fischbach, die westlich vom Orte entspringt und sogleich 2 Mühlen treibt, und der Ursprung der Rottum.

Hungerbrunnen gibt es bei Biberach, in der sogen. Riedgrube bei Winterreuthe, und noch an mehreren andern Orten.

Mineralquellen sind mehrere im Oberamtsbezirk:

1) Jordanquelle im Rißthal, 1 St. von Biberach. Professor Ch. Gmelin nahm im Oktober 1824 eine chemische Analyse des Wassers vor. Dieser zufolge enthält dasselbe

                  in 5000 Gr. oder in 10.000 Gr.
        Par. Cub. Z.
Kohlensaures Gas 31,512     63,025
Sauerstoff und Stickgas
      bei 26′ 2″ Bar. + 10° Reaum.
3,501     7,002
Kohlensaurer Kalk 1,190 Gr. 2,380
Kohlensaure Bitter-Erde 0,172     0,344
Kohlensaures Eisen-Oxydul 0,131     0,262
Salzsaures Natron und organische Materie eine höchst unbedeutende Quantität.
Kieselerde 0,042    0,084
  1,535    3,070

Das Wasser hat keinen Geruch, sieht milchweiß trüblich aus, und hat einen adstringirenden Kreide-Geschmack. Wenn es längere Zeit steht, setzt es einen kreidigten Bodensatz ab, durch Kochen fällt ein röthlicher Schlamm zu Boden, der sich

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Johann Daniel Georg von Memminger: Beschreibung des Oberamts Biberach. Cotta, Stuttgart und Tübingen 1837, Seite 010. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Biberach_010.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)