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der Eisenindustrie geübt hat. Auch alle gewöhnlichen Handwerke werden von circa 30 Meistern betrieben.

Ganz unbedeutend ist, was die Fürsten von Öttingen seit alten Zeiten besitzen, das sogen. Zoll- und Waibelhubgut, ohne eigen Haus in Wasseralfingen und zum Theil in Onatsfeld gelegen.

Betreffend die früheren herrschaftl. Verhältnisse der Parzellen, so waren I. alt-ahelfingen’sche, später ellwangen’sche Zubehörden: c., d., e., f., m. – II. Alt-ahelfingen’sche, aber in andere Hände gekommene Zubehörden, die Ellwangen wieder erwarb: g., o. – III. Im wellwartischen Besitz sind geblieben: k., l. – IV. Gemischte Besitzungen: b., h., i. und n.

b) Bockschafhaus, erst in neuerer Zeit 1 Stunde von Wasseralfingen am Waldesrand und dicht neben der Teufelsmauer erbaut, gehört zu n) und theilt dessen Verhältnisse.

c) Brausenried, ein Hof, 1/4 Stunde von Wasseralfingen, freundlich auf der Höhe der Thalwand am linken Ufer gelegen, wird schon 1402 genannt.

d) Eisenschmelzwerk, gewöhnlich – der Schmelzofen genannt, ein 1668–71 gegründetes Hüttenwerk – 7 Minuten entfernt von Wasseralfingen, zu welchem ein Theil der Dorfmarkung ist abgetreten worden. Die industrielle Geschichte s. S. 94 ff.

Dieses Werk, an der Chaussee nach Nördlingen gelegen, umfaßt außer dem Hochofengebäude sammt Lehm- und Sandformerei, mechanischer Werkstätte, Erzwalze und Sandmühle u. s. w. Putzhütten, Modelleur- und Schreinerwerkstätten – ein Modell- und ein Eisenmagazin, 7 Kohlenscheunen und die nöthigen Wohn- und Amtsgebäude sammt 2 Gasthäusern. Da aber jetzt 1854 großartige Neubauten bevorstehen (ein Puddel- und Dampfwalzwerk), so läßt sich erst nach deren Vollendung wieder eine Schilderung dieses Eisenwerkes geben.

e) Erzhäusle oder Huthäuschen, 1/2 Stunde von Wasseralfingen. Am untern Braunen, in der Nähe der Gruben, auf einer kleinen Terasse steht diese Wohnung eines Bergmanns, welcher das Grubeneigenthum zu hüten hat und mit dem Glöckchen das Zeichen gibt bei Anfang und Schluß der Schicht, sowie für die Brodstunde. Hier wird zugleich gewirthschaftet und der angenehme Platz mit der schönen Aussicht (s. S. 23) führt häufig Gesellschaften her. Zugleich können von hier aus Reisende jederzeit in die Grube geführt werden. In der Nähe ist die Bergschmiede und Zimmerhütte, etwas entfernter der 1848 neu erbaute Pulverthurm.

f) Heimathsmühle, 1/4 Stunde v. Wasseralfingen am Kocher und der Straße nach Abtsgmünd gelegen, eine Mahl- und Sägmühle

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: Beschreibung des Oberamts Aalen. J. B. Müller's Verlagshandlung, Stuttgart 1854, Seite 328. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Aalen_328.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)