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1530 erbaute Kapelle[1], welche auf den Grundmauern einer weit kleineren stand, deren Reste noch Spuren von Wandmalereien zeigten. Die ursprünglichen Stifter sind die Herren v. Ahelfingen gewesen (angeblich 1353 Ulrich v. Ahelfingen), welche auch mit mehreren Gütern und Einkünften (in Lengenfeld, Sulzdorf und Leinenfürst, so wie in Wasseralfingen selbst) eine Kaplanei fundirten. Die ansehnlichen Einkünfte der Pfründe reizten aber nach dem Anfall der Herrschaft zu Incorporation ad mensam principis nach Ellwangen, nachher aber wurde sie der Schönebergpflegschaft überlassen unter der Bedingung, bei der Kapelle einen Meßpriester zu unterhalten, welcher unter diesen Umständen Unabhängigkeit von dem Parochus in Hofen geltend zu machen bemüht war. – 1803 wurde die Kaplaneipfründe von Würtemberg inkamerirt, jedoch eine Kompetenz für einen Kaplan ausgeworfen und 1834 eine Pfarrbesoldung verwilligt.

Eine kleine Betkapelle zum heil. Bernhard steht noch am Ende des Dorfes gegen Nordwesten; die Schloßkapelle ist in eine Schlosserwerkstätte verwandelt.

An das Schloß knüpft sich vorzugsweise die Geschichte des Orts und seiner Umgebung.

Nahezu der ganze Bezirk gehörte einst den Herren v. Ahelfingen, wahrscheinlich unter gräflich öttingenscher Hoheit, da 1299 Graf Ludwig ein Landgericht abgehalten hat bei Ahelfingen. Noch 1337 geben die Grafen Ludwig und Friedrich v. Öttingen ihre Zustimmung zu dem, was Ulrich v. Ahelfingen in Wasseralfingen gebaut hat und noch baut, womit sicherlich die Burg gemeint ist, am südwestlichen Ende des Dorfes, auf dem linken Kocherufer.

Ulrich von Ahelfingen 1377 heißt „von Wasseralfingen“ und scheint von Hohenalfingen seinen Sitz dahin verlegt zu haben. Nach seinem frühen Tod kam ein hübscher Theil seiner Besitzungen durch seine Wittwe an die Herren v. Wellwart, Wasseralfingen selbst aber – ein ellwang. Lehen, erbten Ulrich vom Horn und Ulrich der Hagg (vergl. S. 149) – 1381; beide theilten 1382 mit den Besitzungen auch die Burg in eine hintere und vordere Hälfte. Erstere blieb immer im Besitz der Horner Linie von Ahelfingen, welche schon 1404 nach Wasseralfingen übersiedelte. Die vordere Hälfte hatte sehr wechselnde Schicksale. Ulrich Hagg überließ dieselbe seinem Schwager


  1. Über den Altar mit seinem sehenswerthen altdeutschen Altarbilde vergl. die Verhandlungen des Vereins für Kunst und Alterthum in Ulm und Oberschwaben 1846 S. 25 ff. und das Evangelische Kirchenblatt 1847 S. 105 ff. Wahrscheinlich ist das Bild von M. Schaffner.
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: Beschreibung des Oberamts Aalen. J. B. Müller's Verlagshandlung, Stuttgart 1854, Seite 326. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Aalen_326.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)