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man den Dünger sorgfältig. Die Pferdezucht ist gering, Schafe aber – veredelte Bastarde, werden in ziemlicher Anzahl gehalten. Die Bienenzucht nimmt fortgehend ab. Die Obstkultur ist unbedeutend.

Die Schultheißerei ist erst 1813 gebildet worden, zusammengesetzt hauptsächlich aus dem ehemaligen Gebiete der Reichsstadt Aalen und wellwart-laubachschen Besitzungen. Eine geordnete Gemeindeverfassung hatte früher nur im Weiler Unter-Rombach bestanden, mit jährlich wechselnden „Vierleuten“ aus der Gemeinde und einer besondern Weilerordnung, die 1664 vom Rathe der Stadt Aalen neu entworfen wurde, in 15 §§. Späterhin finden wir einen Bürgermeister als Ortsvorsteher.

Die übrigen Parzellen alle wurden von ihren Herrschaften unmittelbar verwaltet und besteuert. Die ganze Gemeinde ist, weil früher die Steueranlage nach sehr verschiedenen Grundsätzen gemacht war, 1829 neu eingeschätzt und ein neues Güterbuch angelegt worden.

Das Besitzthum der Gemeinde besteht in 2 Schulhäusern und einem Armenhause; außerdem aber hat sie 3800 fl. Schulden; der Gemeindeschaden ist größer als die Staatssteuer.

Kirchlich scheint der Bezirk einst unter die Parochien Essingen und Unter-Kochen getheilt gewesen zu seyn, und zwar gehörte nach Essingen außer c., p., r. und v. früher auch noch Rauenthal sammt Vogelsang, alles übrige aber zu Unter-Kochen, welche Pfarrei bis 1818 die jura stolae auch von den evangelischen Einwohnern zu beziehen hatte. Inzwischen hatte nach der Reformation Hans Sigmund v. Wellwart seine Unterthanen in die neugegründete Fachsenfelder Kirche gewiesen, späterhin auch Rauenthal und Vogelsang. Aalen gleichermaßen theilte seine Unterthanen der Stadtkirche als Filialisten zu, wohin jetzt auch Evangelische auf einst Ellwanger Höfen, z. B. in Ober-Rombach sich halten. Der Sauerbachhof, als dem Heiligen zu Dewangen gehörig, war dahin gepfarrt, seit 1813 nach Unter-Kochen, von welcher Parochie dagegen die Katholiken der entfernteren Parzellen, besonders in Hammerstadt, Mädle, Ober-Rombach u. a. m. an Dewangen abgetreten wurden, wohin deren Kinder auch in die Schule gehen. Katholisch waren die Ellwanger, Gmünder und Nieder-Alfinger (c) Unterthanen geblieben. Die Unter-Kochener Parochianen haben Theil an einer Stiftung des dortigen Pfarrers Bechtold, außerdem besitzt der Bezirk kein Stiftungsvermögen. Schulen bestehen, eine evangel. in Unter-Rombach mit 2 Lehrern und eine in Armenweiler für die Katholiken der Unter-Kochener Parochie.

Das Zehntrecht in dem alt-Essingenschen Parochiebezirk hatten

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: Beschreibung des Oberamts Aalen. J. B. Müller's Verlagshandlung, Stuttgart 1854, Seite 317. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Aalen_317.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)