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Aussicht auf das Dorf und seine Umgebungen, sowie nach Aalen hin sich öffnet.

Die Kirche zur heil. Maria ist, mit Ausnahme des ursprünglich gothischen Chors und Thurms, 1765 (mit 12.000 fl.) neu aufgebaut worden und gehört in jeder Beziehung zu den schönsten Kirchen der Gegend.

In die daneben stehende gothische Kapelle zur heil. Barbara (deren Altar 1429 eingeweiht war) ist 1853 ein Schullokal eingebaut worden. An beide schließt sich rückwärts der 1821 und 1847 erweiterte Kirchhof an.

Die Baulast, auch beim Pfarrhause, liegt der Stiftungspflege ob, welche bei 14.000 fl. Vermögen an einem Deficit von circa 3000 fl. leidet.

Eine Thurmglocke, angeblich vom Jahr 906, hat Bernhard Lachmann 1506 gegossen; ein paar andere sind älter. 1328 wurde die Pfarrei dem Kloster Ellwangen einverleibt. Es waren da auch mehrere Kaplaneien, indem von einem Mittelmesser die Rede ist. Späterhin gingen dieselben ein und es ist die St. Katharinen-Kaplanei dem jeweiligen Dom-Custos in Ellwangen als Nebenpfründe zugetheilt worden. Pfarrer Huber stiftete nun 1709 wieder mit 4000 fl. eine Frühmeßpfründe (in erster Linie für Glieder seiner Familie) und neuerdings ist auch die Katharinen-Kaplaneipflege restituirt worden, so daß jetzt ein Vikar neben einem Kaplane angestellt ist.

Im Jahr 1147 treten auf Rudolf et frater ejus Rodeger de Cohen. Der Ort dürfte, wie Lauterburg, der Grafschaft Dillingen zugehört haben und zwar gleichfalls der Donauwörther Linie. Noch 1240 hat hier die Gemahlin des Münzmeisters Konrad in Donauwörth ein Gut an Ellwangen verkauft. Den politischen Mittelpunkt bildete jedenfalls das Schloß Kochenburg, ob dem Läuterhäuschen, auf einem Vorsprung der Bergecke zwischen den Thalschluchten des weißen Kochers und Heselbachs gelegen. Im Jahr 1300 erwartete der Abt von Ellwangen die Restitution der Burg von einem Grafen – wahrscheinlich von Oettingen; denn von diesen Grafen ging die Burg später noch zu Lehen. Im Nutzbesitz aber waren die Herren v. Ahelfingen, von welchen 1317 Ritter Konrad seine Burg „unter dem Berg zu Kochenberg“ und was er hat im Dorf zu Kochen, wie er und seine Vordern es hergebracht haben, – verwechselte an Ellwangen gegen die Burg Eybach. Von dieser Zeit an saß hier gewöhnlich ein ellwang. Obervogt. 1397 wurde sie bei einer Sparung dem Abt Albrecht Hack angewiesen; Johann v. Hürnheim, der erste Propst, nahm nach seiner Amtsresignation hier seinen Sitz von 1461–80. Im

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: Beschreibung des Oberamts Aalen. J. B. Müller's Verlagshandlung, Stuttgart 1854, Seite 311. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Aalen_311.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)