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wird sorgfältig zusammengehalten, weil der Boden dessen sehr bedarf. Die Schafzucht (mittel Bastard) ist unbedeutend; Obst- und Bienenzucht werden sehr wenig betrieben.

Obgleich das Klima mehr feucht als trocken ist, so gleichen dieß wieder die häufigen Winde aus und gewöhnlich beginnt die Ernte hier 1–2 Tage früher als in der Nachbarschaft.

Den großen Zehnten im ganzen Bezirk, welchen im Jahr 1200 Ellwangen besaß, bezieht die v. Adelmannsche Grundherrschaft, den kleinen Obst- und Blutzehnten die Pfarrei, doch so, daß auch die Grundherrschaft einigen Theil hat, was wohl herkommt von dem großen und kleinen Zehnten aus 9 Gütern, welchen Hans v. Yggingen nebst einem Hof 1404 erkaufte und welchen späterhin die Herren v. Adelmann erwarben. Grundherrliche Gefälle beziehen neben den Grafen v. Adelmann die Stiftungspflegen von Schechingen und Leinweiler und die Priesterpflege in Gmünd. Jene sind sehr bedeutend; Fall- und Bestandgelder, Weglosung, Herbstgefälle, Hundshaber, Küchengült, Gültfrüchte und dazu allerlei Frohndienste. Alles ist zur Ablösung angemeldet, und schon das Frohnablösungskapital beträgt 18.000 fl.

Der ganze Bezirk bildet eine Parochie mit dem Pfarrsitze in Schechingen, früher bestand jedoch eine eigene Pfarrei in Leinweiler, welche wohl in Folge der Reformation mit Schechingen ist vereinigt worden, vor 1638 jedenfalls.

Schechingen soll der Sage nach ursprünglich eine sehr weitschichtige Pfarrei gewesen seyn und es sind Spuren vorhanden, daß zu ihr über dem Kocher Dinkbühl, Gschwendhof und Röthenberg gehörten, auch Vorhardsweiler, Höfen und Hinter-Büchelberg, wo die Hrn. v. Adelmann 1643 einen Theil am Zehnten und die nach Schechingen gehörigen Pfarr- und Meßnergerechtsame an die Herren v. Vohenstein verkauften. Die kapitelschen Unterthanen in den genannten Orten aber sollten (1707) bei der Pfarrei Schechingen bleiben, wohin sie von Alters her gehörig. Diese Ausdehnung macht wahrscheinlich, daß ursprünglich auch die dazwischenliegende Parochie Hohenstadt nach Schechingen gehörte und wohl noch ein und der andere Ort, Leinweiler und Laubach. Erst neuerlich sind die Katholiken zu Laubach von Schechingen weg nach Heuchlingen gewiesen worden, die von Holzhausen (O.A. Gaildorf) dagegen nach Schechingen. Eine Zeit lang war, gleichwie in Hohenstadt, von den Herren v. Adelmann die Reformation auch in Schechingen eingeführt worden im Jahr 1580 bis 1636. Von 1636 an soll zunächst ein Kaplan die Kirche besorgt haben und erst 1686 wieder ein Parochus angestellt worden seyn.

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: Beschreibung des Oberamts Aalen. J. B. Müller's Verlagshandlung, Stuttgart 1854, Seite 304. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Aalen_304.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)