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Zu einem politischen Ganzen hat Kaiser Siegmund 1431 diese Güter gemacht, durch sein Privilegium aus dieser Herrschaft 12 Schöffen zu wählen, welche unter einem Ammann richten sollen, in schwereren Fällen zum Ellwanger Gerichte ihre Zuflucht nehmend.

Die Grafen v. Wirtemberg hatten 1384 von den Brüdern Ulrich und Göz v. Ahelfingen zum Horn das Öffnungsrecht auf ihrer Burg Hohenalfingen, sowie in ihrer Hälfte der Burg Wasseralfingen verschrieben erhalten zum Danke dafür, daß sie ihnen die Wiedererstattung des von den Herren v. Suntheim in Besitz genommenen Hohenalfingens zuwege gebracht hatten. Dieses Öffnungsrecht löste 1406 der Käufer Ulrich VII. ab, indem er seine Hälfte von Rechberghausen den Grafen zum offenen Haus machte.

Die Hohenalfinger Konrad’sche Linie ist im Mannsstamme 1513 mit Philipp v. A. ausgestorben, und obgleich Kaiser Max selbst seiner 5 Schwestern sich annahm und zuletzt als allgemeiner Oberlehnsherr – bei versagter ellwang’scher Belehnung – denselben das Schloß Ahelfingen verlieh, so wußte sich doch der männliche Lehenserbe, Wolf v. A. vom Ulrich’schen Stamm im Besitz zu erhalten und 1518 überließen ihm durch Vertrag jene Erben das Schloß Hohenalfingen mit Allem, was dazu gehört. Aber er blieb der letzte seines Stamms und mit seinem Tod zog Ellwangen das eröffnete Lehen ein und bildete aus seiner ganzen Herrschaft das O.A. Wasseralfingen.

a) Hofen, ein Pfarrdorf, liegt 1 Stunde nördlich von Aalen, in einem kleinen Seitenthälchen des Kochers, seit der Straßencorrection aber ganz abwärts von der früher durch den Ort ziehenden Chaussee. Die meisten Häuser des Ortes sind ziemlich groß und von freundlichem Ansehen.

Schon z. B. 1397 wird Hofen „das Dorf“ genannt; ursprünglich eine Zubehörde der Burg Hohenalfingen, war der Ort seit deren Verkaufe 1404 mit Wasseralfingen verbunden. Er gehörte ganz ungetheilt, mit aller Obrigkeit, Geboten und Verboten, Gericht und Buße seiner ahelfingischen, nachher Ellwangen’schen Herrschaft, der auch die Hintersassen der Pfarrei und Stiftung vogt- und gerichtbar gewesen sind.

Die Pfarrkirche zum h. Georg und Laurentius steht nordwestlich am Dorfe, hoch und frei und ist 1762–75 im Style jener Zeit hell und geräumig erbaut worden. Neben ihr steht die ältere St. Ottilienkapelle. Die Baulast liegt der Heiligenpflege ob. Am Pfarrhaus hat der Pfarrer selbst zu 1/3 diese Last, 2/3 der Staat. Das Patronatrecht ist von Ellwangen, das sich 1328 auch diese Pfarrei incorporiren ließ, auf die Krone übergegangen. Gegenwärtig hat hier der Dekan einen Sitz und ist die Oberalfinger Kaplanei in ein ständiges Vikariat

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: Beschreibung des Oberamts Aalen. J. B. Müller's Verlagshandlung, Stuttgart 1854, Seite 258. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Aalen_258.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)