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haben Waiblingen und Fachsenfeld gemeinschaftlich zu genießen. Dagegen besaßen noch 1603 die Herrn v. Adelmann Güter zu Waiblingen und vor 1456 hatte Walther v. Hürnheim etliche Güter zu Waiblingen an Adelberg verkauft; den Übertrieb und die Waide am Scherrenberg machten die Herrn v. Hürnheim zu Wellstein streitig noch 1517–18. Waiblingen ist der Wellw. Linie in Leinroden zu Theil geworden; von Hans Sigmunds Söhnen erwarb es Heinrich Wilhelm und aus seiner Erbmasse hat Gottlieb v. Wellw.-Laubach 1663 das Gut gekauft (um 17.208 fl.), das auf diese Weise in andern Händen sich befand, als Fachsenfeld. Bis nach Waiblingen prätendirte Öttingen das Geleit und jährlich kamen deßwegen einige Geleitsreiter den Bergabhang heraufgeritten und lösten ihre Pistolen in den Burggraben.

In der Nähe gegen die Scherrenmühle zu liegt noch ein herrschaftliches Schafhaus, gewöhnlich das Kocherschafhaus genannt, dem Freiherrn v. König zugehörend.

Heuchlingen.


Gem. III. Kl. mit 954 Einw. a. Heuchlingen, Pfarrd., 670 Einw., worunter 2 Ev. b. Birkhof, H., 7 Einw. c. Holzleuten, W., 181 Einw. d. Holzleuter Schafhaus, Hs., 8 Einw. e. Kiarth, Hs., 7 Einw. f. Mäderhöfe, H., 40 Einw. g. Riedhof, H., 9 Einw. – Kath. Pfarrei; die evang. Einw. in a. sind nach Fachsenfeld eingepfarrt.

Dieser Bezirk, an der westlichen Gränze des Oberamts, etwas nordwestlich von Aalen, wird ebenda von den Gemeinden Göggingen und Iggingen, südlich aber von den Gemeinden Unterböbingen und Mögglingen im O.A. Gmünd begränzt, nördlich von Schechingen und Laubach, östlich von Dewangen und Essingen.

Der größere südliche Theil gehört noch dem Welland an, das aber, indem Rems und Lein sich nähern, allmählig zu einem schmalen Hügelzug, dem sogenannten Grath, sich umbildet; alsdann umfaßt der Bezirk eine Strecke des Leinthals mit beiden Thalabhängen und dehnt sich noch eine kleine Strecke weit auf das Schechinger Plateau aus.

Eine Straße von Schechingen nach Mögglingen führt durch Heuchlingen, wo eine steinerne Brücke über die Lein erbaut ist.

Wasser ist überall im Überfluß vorhanden und besonders in Folge der vielen Lein-Nebel ist überhaupt die Luft feucht, jedoch sonst milde, in den höhern Lagen windiger.

Die Einwohner nähren sich fast ganz von der Landwirthschaft. Einst blühte auch hier die Baumwollspinnerei und der Handel mit

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: Beschreibung des Oberamts Aalen. J. B. Müller's Verlagshandlung, Stuttgart 1854, Seite 249. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Aalen_249.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)