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aufgenommen worden. Das Schloß sammt Vorhof und Ökonomiegebäuden heißt „sehr ruinirt und im Weiler befindet sich gar kein Unterthan mehr.“ Doch scheint sich der Ort bald erholt zu haben, indem im Jahr 1660 gesagt wird, „das Weiler Fachsenfeld, welches der Zeit aber ein Dorf genannt werden will.“ – Nicht wellwartisch war ein Gut, das 1432 die dewanger Heiligenpflege erkauft hatte; das Kloster Lorch scheint seine Güter da bald wieder abgegeben zu haben. Christoph Heinrich v. Wellwart hatte 5 Unterthanen zu Fachsenfeld um 5000 fl. an den Ritterkanton Kocher[ws 1] verpfändet 1710.

Außerordentlich vermehrt hat sich die Bevölkerung von Fachsenfeld durch die bei Pfannenstiel weiter zu besprechende Aufnahme von Schutzgenossen durch die wellw. Grundherrschaft; 1718 gehörten zum Schlosse nur 20 Unterthanen.

b) Affalterried, ein Weiler, 1 Stunde südöstlich von Fachsenfeld, eben und frei gelegen, – ist durch eine Heirath wahrscheinlich als ursprünglich Ahelfingisches Besitzthum an die Herrn v. Wellwart gekommen, welche schon 1389 damit von Ellwangen belehnt wurden. Es waren ursprünglich zwei Höfe, die mehrfach getheilt worden sind. Wegen des Zehntens gab es im 16. Jahrhundert längeren Streit mit Aalen. Die niedere Obrigkeit besaß Wellwart (ältere Linie) unbestritten, die fraischliche Gerichtsbarkeit aber sprach Ellwangen an, doch sollte sie nach einem Zwischenvertrage 1662 in possessorio den Herrn v. Wellwart verbleiben. Von den Söhnen Hans Sigmunds fiel Affalterried dem ältesten zu, der auch Attenhofen erwarb, und der eine von seinen drei Urenkeln erhielt Affalterried mit Attenhofen als selbstständiges Rittergut. Nach dem Aussterben dieser Linie aber ist auch Affalterried an die Laubacher Nebenlinie gekommen.

c) Bodenbach, ein Haus im Thale am Bache dieses Namens, 1/2 Stunde von Fachsenfeld, unterhalb des Pfannenstiels gelegen, ist neuern Ursprungs.

d) Frankeneich, 1/4 Stunde von Fachsenfeld südlich gelegen, auf der Höhe, von Wald und schönen Wiesen umgeben, ein verpachtetes Schafhaus, das erst Hans Sigmund auf einem frisch gerodeten Boden angelegt hat. Es stand hier nämlich das Holz „Frankeneich“, in welchem 1533 die Dewanger dem Trieb, 1586 dem Obst und Eichelklauben entsagen mußten.

e) Mühlhäusle, ein Haus am Fuße der Fachsenfelder Anhöhe im Kocherthal gelegen, in der Nähe der Scherrenmühle, 1/4 Stunde von Fachsenfeld, ist neuern Ursprungs.

f) Pfannenstiel, ein Weiler, 1/2 Stunde westlich von Fachsenfeld am Thalabhange des Bodenbachs. Hier stand einst ein zum


Anmerkungen [WS]

  1. Berichtigung: Kocher eingefügt
Empfohlene Zitierweise:
: Beschreibung des Oberamts Aalen. J. B. Müller's Verlagshandlung, Stuttgart 1854, Seite 245. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Aalen_245.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)