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für die v. Wellwartschen Bierbrauer erbaut. Hier war einst der Hinrichtungsplatz für die Herrschaft Essingen.

f) Falkenberg, auf der Höhe des Albuchs gelegen, 1/2 Stunde von Essingen, ist ein 1838 auf der Dorfmarkung neu erbauter Hof.

g) Herbatsfeld, auch Herrmannsfeld, 3/4 Stunden von Essingen, an der Rems, nahe an der Gränze des Oberamts. 1411 verkauften die Wittwe und Kinder Konrads v. Rinderbach zu Gmünd, ihre frei eigenen Güter zu Herbrechtsfeld um 750 fl. an Georg v. Wellwart zu Lauterburg. Ein weiteres Hofgut kaufte Georg 1434 von Anna Zobel. Jetzt besteht der Weiler aus vier falllehenbaren Höfen mit 5 Haupt- und 7 Nebengebäuden. Von einem Besitze des Klosters Anhausen, welchem 1143 die Grafen v. Dillingen auch Güter in Herbrechtesfeld schenkten, ist später keine Spur mehr zu finden.

h) Hohenroden, ein wohl erhaltenes, im Sommer gewöhnlich von der Gutsherrschaft bewohntes Schloß, kaum 1/2 Stunde von Essingen, mit 7 Nebengebäuden, worunter eine bedeutende Brauerei.

Der ältere Name dieses Schlosses war Schneggenroden, und es saß da die bei A, VII. S. 156 beschriebene ritterliche Familie; doch verkaufte schon 1362 Ulrich v. Roden die Burg mit Leut und Gut an Friedrich v. Westerstetten um 590 Pfund gute Heller, 1401 aber kaufte Georg I. v. Wellwart das Schloß Schneggenroden von Hans v. Westerstetten, Burg und Burgstall, mit Leuten und Gütern um 500 Goldgulden. Das Schloß war Reichslehen; Karl IV. erlaubte dem Friedrich v. Westerstetten 1365 das Burgstal zu Sneckenroden, bei der Veste Lauterburg gelegen, das von uns zu Lehen geht, burglich zu vesten mit Gräben, Thürmen, Mauern, Erkern u. a. Ohne Zweifel war die Burg erst mit Lauterburg in Kaiser Karls Hände gekommen, sie blieb aber von da an ein kaiserliches Lehen. Noch 1414 wird „der Burgstall Schneggenroden“ genannt, späterhin z. B. 1434 Schloß Hohenroden; vielleicht hängt die Namensänderung mit einem Umbau zusammen.

Kaiser Karl belehnte 1544 die Herrn v. Wellwart mit einem Blutbanne, welcher Pertinenz von Hohroden seyn sollte und dessen Bezirk alle damaligen Besitzungen der Lauterburger Linie umfaßte, besonders auch ihre Güter in Mögglingen, Lautern und Oberböbingen (Oberamt Gmünd), sowie (im Oberamte Neresheim und Ellwangen) zu Killingen, Westhausen, Bernlohe etc. – Galgen und Stock standen auf dem sogenannten Ellenberge bei Roden.

Nach dem Tode Georgs I. v. Wellwart hatte bei der Erbtheilung der jüngere Sohn 1410 auch Schneggenroden erhalten und er scheint den Burgstall wieder aufgebaut und zwischen 1429 und 1434

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: Beschreibung des Oberamts Aalen. J. B. Müller's Verlagshandlung, Stuttgart 1854, Seite 236. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Aalen_236.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)