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bezeichnet mit gravé par Saisier à Paris oder mit englischen Unterschriften eine Menge Kupferstiche am Ende des vorigen Jahrhunderts herausgegeben. Im Jahr 1797 wurde er Degenfeldischer Amtsschultheiß und starb 1834.

Wie der Ort, so ist auch die Gemeindeverfassung alt; zuerst stand ein von der Lauterburger Herrschaft eingesetzter Schultheiß an der Spitze, dem 1512 Viermänner an die Seite gestellt wurden aus der Gemeinde. 1547 hat Jörg Heinrich v. W. eine Dorfordnung gegeben. Späterhin stellte auch die Degenfeldische Herrschaft einen besondern Schultheiß auf.

Über Gemeinde- und Stiftungsvermögen s. Tabelle III.

Die ansehnlicheren Gebäude des Ortes sind (obgleich höher gelegen) 1) die Unterburg, das v. Wellwart’sche Schloß, ein erst aus den letzten Jahrhunderten stammendes Bauwerk von geringer Bedeutung; Spuren, daß einst eine Burg auf diesem Platze gestanden, sind nicht bemerklich. 2) Die Oberburg, das sogenannte Degenfeld’sche Schloß, heißt 1638 ein adeliches Schloß und Haus, sammt Scheuer, Hofreith und Stallung, wie es mit Mauer umfangen ist. Jetzt noch deutet die Mauer, ein Thurm und schon die Größe des Gebäudes auf seine ehemalige Bestimmung. 3) Neben der Kirche steht das stattliche Amthaus mit Garten: seit 1657 wiederholt ein Wellw. Wittwensitz. Die dem heiligen Quirinus geweihte Pfarrkirche ist frei gelegen und war früher mit einem erhöhten, befestigten Kirchhofe umgeben, der erst 1804, 14 und 37 abgetragen worden ist. An der Kirche selbst haben verschiedene Zeiten gebaut; über der südlichen Thüre steht 1517; innen sind mehrere ältere und jüngere Grabsteine der Herrn v. W., alle gut erhalten.

Auf der Höhe jenseits des Remsthales stand eine zweite Kirche, ein alter massiver Bau, welcher jedoch 1831 abgebrochen wurde bis auf den Chor, der zur Wellw. Familiengruft bestimmt ist. Um ihn liegt der 1839 vergrößerte Kirchhof. Von den alten Wandmalereien, mit welchen diese Kirche einst durchaus geschmückt war, haben sich unter der vielfachen Tünche einige Stellen erhalten, sowie einige Holzschnitzereien von Werth.

Eigenthum und Baupflicht bei Kirchen, Pfarrhaus und dem alten Theile des Kirchhofs steht der sogenannten sechstheiligen Gemeinschaft zu, welche zugleich im Besitze des Patronatsrechtes ist.

Für die Schule sind gegenwärtig vier Lehrer angestellt.

Zur Parochie gehören auch die Evangelischen im Pompelhof mit Sophienhof, Forst und Sandberg (Gem. Unterrombach) von Alters her und durch neuere Zutheilung die Evangelischen von Aushof, Dölzerhof,

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: Beschreibung des Oberamts Aalen. J. B. Müller's Verlagshandlung, Stuttgart 1854, Seite 231. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Aalen_231.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)