Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

t) Der Lusthof, 7/8 Stunden von Dewangen, am Walde gelegen, bildete ehemals einen Unterschlauf für Vagabunden.

u) Neuhof, 1 Stunde von Dewangen, zwischen dem Riegel- und Schultheißenhof, ursprünglich ein Schafhaus des sogenannten Neubauers von Reichenbach, welcher neuerlich ein Ausdinghaus dazu gebaut und dasselbe bezogen hat.

v) Rauhburr, 3/4 Stunden von Dewangen, ein ehemals Kloster Gotteszellisches Falllehen, auf einer allerdings etwas rauhen Höhe gelegen.

w) Reichenbach, ein Weiler mit 44 Haupt- und 24 Neben-Gebäuden, 1/2 Stunde von Dewangen, in dem bereits tiefer eingeschnittenen Thale des Reichenbachs und auf beiden Seiten an der Thalwand hinauf gelegen. Bereits auf der Höhe steht die 1832 renovirte Kapelle zum St. Ottmar, für welche schon 1498 der Rath von Gmünd einen Bettelbrief ausgestellt hat. Oberherrn der Kapellenpflege waren hälftig die Herrn v. Adelmann und der Rath zu Gmünd, bis erstere ihren Theil verkauften.

Diesen Ort finden wir zuerst in der Hand von Gmünder Geschlechtern. Die Herrn im Steinhaus haben 1364 mit Dewangen einige Güter zu R. an den Spital Gmünd verkauft. Schon 1347 hatte Gotteszell in R. ein Gut gekauft, Konrad Adelmann 1398 einen Hof von einem Haller Bürger, und Wilhelm Häberling, Bürgermeister zu Gmünd, verkaufte 1403 an Kunz Adelmann 2 Huben, 1 Gütlein, 1 Lehen und 1 Selde Ellwang. Lehen; Konrad v. Backnang verkaufte an desselben Wittwe einen Hof 1421. Einige andere Güter trägt Jörg Adelmann Ellw. zu Lehen auf 1454 zu Freimachung seines 1399 von H. Feierabend erkauften Zehnten, und die Schenken v. Schenkenstein auf Hohenstadt verkauften, nachdem sie diese Ellw. Lehengüter durch Auftragung anderer Besitzungen in Aufhausen u. s. w. frei gemacht hatten, Einiges zu R. und Dewangen an den Spital in Gmünd.

Die Herrn v. Rechberg zu Hohenrechberg hatten die Lehensherrlichkeit über den Laienzehnten und etliche Gütlein besessen, aber aufgegeben 1331–1428. So blieben zuletzt als einzige Grundherrn übrig die Herrn v. Adelmann und der Rath von Gmünd als Schirmherr seines Spitals und des Klosters Gotteszell. Jede dieser beiden Herrschaften besaß die hohe und niedere Obrigkeit auf ihrer Unterthanen Grund und Boden; gemeinschaftlich waren die Gemeindegüter und die vier Unterthanen der Heiligenpflege; alle zwei Jahre an Georgii wechselte der Gerichtszwang und Stab. 1578 geben die beiden Herrschaften eine Gemeindeordnung. Als Merkwürdigkeit ist zu erwähnen,

Empfohlene Zitierweise:
: Beschreibung des Oberamts Aalen. J. B. Müller's Verlagshandlung, Stuttgart 1854, Seite 226. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Aalen_226.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)