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nach Dewangen gewiesen wurden, sowie von Abtsgmünd weg Trübenreute.

Die Reichsstadt Gmünd, als Vertreterin ihres Spitals, übte die Hoheit über das ohnedieß fast ganz zum Spital gehörige Dorf mit seinen nächsten Zubehörden. 1584 wurde eine Dorfordnung gegeben und z. B. der Propstei Ellwangen verwehrt, ein ihr gehöriges Falllehen zu besteuern (1578). Dagegen gehörten die wenigen Adelmannschen Güter zur Ritterschaft; die Herrn v. Adelmann machten sie aber von dem Ellwang. Lehnsverbande frei (1662) und verkauften dieselben an Herrn Johann Friedrich Lang von Leinzell, dieser 1682 an die heilige Geist Hospitalpflege in Ellwangen, welche das Stift in den Kauf treten ließ. So blieb ein Bauer und ein Lehner der Ritterschaft steuerbar; das Übrige gehörte zum Gmünder Amte Iggingen.

Die Bauart der Häuser im Dorf und den Parzellen ist im Durchschnitte ganz ansehnlich. Einstockige Häuser sind selten und Schindeldächer finden sich nur noch wenige, Strohdächer gar keine mehr. Dagegen sind nicht wenige Häuser ganz von Stein, sonst wenigstens das Erdgeschoß von Stein, das Stockwerk von Riegelmauern.

Ein paar in der Nähe von Dewangen, am Abhang des Thals gegen Rodamsdörfle zu erbaute Häuser tragen den Sondernamen „Ratzenschnabel.“

b) Aushöfe, ein Weiler, 3/4 Stunden von Dewangen, südlich vom Riegelhof auf einer Hügelkuppe gelegen. Früher unterschied man den großen und kleinen Aushof, es sind aber diese Güter inzwischen noch weiter zerstückelt und weitere Gebäude aufgeführt worden. Ursprünglich war’s ein Hof und gehörte zum Adelmannschen Theil von Reichenbach.

c) Bernhardsdorf, ein Weiler, liegt frei und hoch, mit weiter Aussicht, 1/2 Stunde westlich von D., mit (15 Haupt- und 9 Neben-) meist ansehnlichen Gebäuden und einer ganz kleinen Betkapelle.

Die ältesten bekannten Grundherrn sind hier die Herrn v. Rechberg zu Heuchlingen, von welchen Heinrich v. R. einige Güter an Götz den Roter verkauft hatte, in deren Besitz diesen 1343 Rudolf der Hagg irrte, jedoch versprach, dieß nicht mehr zu thun. Konrad v. Heinriet c. ux. Agnes v. Rechberg verkaufte im J. 1415 einen Hof zu Bernhardsdorf (nebst andern Besitzungen) an Heinrich von Hohenrechberg und dieser verkaufte denselben 1434 an die Kapelle unserer l. Frau zu Rechberg auf dem Berge. Auch besaßen hier die Herrn v. Adelmann einige Ellwangensche Lehengüter und den Zehnten, verkauften aber beides im 15. Jahrhundert.

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: Beschreibung des Oberamts Aalen. J. B. Müller's Verlagshandlung, Stuttgart 1854, Seite 223. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Aalen_223.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)