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um 3000 fl. Gottlieb von Wellwart auf Laubach in den Kauf eintreten ließ 1687.

Kirchlich bilden die Katholiken eine Parochie, welche in Dewangen ihren Sitz hat und von Gmünd immer bei der katholischen Confession erhalten worden ist. Dagegen reformirten die Herrn von Wellwart, deren Gut Fachsenfeld einst Filial von Dewangen gewesen ist und für einige Zeit auch die Herrn von Adelmann, welche ihre Unterthanen zu Dewangen, Faulherrn, Reichenbach und Rodamsdörfle in die evangel. Kirche zu Neubronn gewiesen haben. Ellwangen als Lehensherr machte hingegen Einwendungen und brachte 1609 ein kaiserl. Mandat aus gegen Wilhelm von Adelmann. Durch die Rückkehr dieser Familie zum alten Glauben erledigte sich der Streit. Durch neuere Arrondirung der Parochiebezirke hat Dewangen auch den Sauerbach, die Scherrenmühle sammt Mühlhäusle, das Waiblinger Hirtenhaus und das Holzleuther Schafhaus verloren, aber auch neue Zutheilungen erhalten. Die Protestanten der wellwartischen Orte sind seit der Reformation nach Fachsenfeld gepfarrt, anderswo haben sich erst in neuern Zeiten Protestanten angesiedelt und da hielten sich diejenigen im Faulherrn und auf den Hüttenhöfen freiwillig zu Aalen, die Übrigen sind nach Essingen gewiesen worden. Politisch ist Dewangen Sitz der Schultheißerei, die einzelnen Parzellen aber stehen theilweise auch mit Bernhardsdorf, d, e, l, r, s, Reichenbach, b, k, m, o, p, q, t, u, x, bb), Rodamsdörfle cc) im nächsten Gemeindeverband (je mit eigenem Lokalgemeinderath und Anwalt).

Früher theilten sich in den Bezirk, welcher großenteils Ellwangisch Lehen war, hauptsächlich die Stadt Gmünd, die Herrn v. Wellwart und die Herrn v. Adelmann (nachher Ellwangen), welche auch von ausherrischen Unterthanen zu Dewangen, Bernhardsdorf und Berg Gefälle zu beziehen hatten.

a) Dewangen, Pfarrdorf, 13/4 Stunden nordwestl. von Aalen, liegt ziemlich weitläufig gebaut an den Abhängen einer flachen Thalmulde, jedoch immer noch ziemlich hoch und frei. Gutes Wasser liefert besonders ein circa 60 Schritte vom Dorf entfernter nie versiegender Rohrbrunnen.

Gewerbe werden wenige betrieben. Hauptbeschäftigung der Einwohner ist Ackerbau; geschlossene Bauernhöfe nehmen im ganzen Bezirk etwa noch die Hälfte des Grund und Bodens ein, und auch die andere Hälfte ist größentheils in Halbhöfe und Selden vertheilt, so daß die Kleinhäusler nur etwa 1/40 der Markung in kleinen Parzellen

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: Beschreibung des Oberamts Aalen. J. B. Müller's Verlagshandlung, Stuttgart 1854, Seite 221. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Aalen_221.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)