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ihr der gemeinsame Gottesacker liegt, sehr hoch und schön, für die ganze Parochie. Noch wird jährlich eine Kirchweihpredigt darin gehalten.

Das Schulhaus ist 1834 erbaut worden.

Die Ortsgemeinde besitzt eine Markung von 20095/8 Morgen, wovon etwa 1/10 Wald, 3/10 Wiesen, 5/10 Äcker u. s. w. Das Gemeindevermögen beträgt – 300 fl. Kapital und noch 13 Morgen Wald. Die Allmanden sind 1824 vertheilt worden.

Die zur Schultheißerei gehörigen Parzellen miteinander zählen 88 Haupt- und 46 Nebengebäude. Es sind folgende:

b) Bühler, ein Weiler, bildete früher eine eigene Schultheißerei mit Herrenwald, Stöcken, Wülflingen, Spitzenberg und Gaishard (Ellw. Oberamt). Der Ort liegt etwas erhöht über dem Bühlerthale, 3/4 Stunden westlich vom Mutterort.

Mitten im Orte steht eine Kapelle, welche den Evangelischen gehört und in welcher von dem Pfarrer zu Adelmannsfelden jährlich einmal an der Kirchweihe gepredigt werden muß. Heu- und Obstzehnte wird in Bühler nicht entrichtet. Die Katholiken, welche von hier, Haid und Stöcken nach Bühlerzell, Oberamts Ellwangen, eingepfarrt sind, dürfen die Kapelle zu ihrer Privatandacht benützen.

Für die kathol. Kinder besteht hier eine eigene Schule, in einem eigenen Lokal nebst Lehrerwohnung.

In ältester Zeit saß zu Bühler eine eigene ritterliche Familie, späterhin finden wir den Ort im Besitz 1) des Kapitels Ellwangen, 2) der Herrn von Hürnheim zu Wellstein und 3) der Gutsherrn von Adelmannsfelden. So schlossen 1549 das genannte Kapitel, Hans Konrad v. Hürnheim und Ludwig v. Vohenstein einen Vertrag ab über den Hirtenstab, wonach die drei Herrschaften jährlich mit Verleihung desselben abwechseln sollten. Später kam auch der Hürnheimsche Antheil an das Kapitel Ellwangen, welches zuletzt zwei ganze, vier halbe Höfe und drei Lehen besaß, während zu Adelmannsfelden ein Hof gehörte. Die Gemeindeobrigkeit und den Kirchweihschutz handhabte je zwei Jahre lang Ellwangen, im dritten Jahre Adelmannsfelden.

Von der erwähnten adelichen Familie v. Bühler ist wenig bekannt. Eberhard v. Bühler, auch Eberhard Pühler, et ux. Kathrine von der Hefte verkauften 1382 und 1393 Güter zu Abtsgmünd und Neubronn. Kathrine erscheint dann als Wittwe 1400, und 1404 mit zwei Söhnen, Eckard und Eberhard und einer Tochter Ellen, die wiederum mehrere Güter zu Abtsgmünd und ihr Recht am Holze, die Heftin genannt, verkauften, theils an Adelmann, theils an Hürnheim.

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: Beschreibung des Oberamts Aalen. J. B. Müller's Verlagshandlung, Stuttgart 1854, Seite 214. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Aalen_214.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)