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Ohne einige Weitläufigkeit lassen diese verwickelten Geschichten sich unmöglich verdeutlichen. Die Genealogie der Herrn von Vohenstein, gleichwie der Limburger Erben, spielt dabei eine Rolle und etliche Realexecutionen brachten auch ein tragisches Moment herein (siehe z. B. Wildenhof).[1]

Wir verweisen deßwegen hier auf eine genauere Darstellung in den württemb. Jahrbüchern und bemerken bloß noch, daß die Herrn v. Vohenstein bei Kaiser Rudolf 1602 für ihre Herrschaft Adelmannsfelden auswirkten die Freiheit von fremden Gerichten und ein Privilegium gegen den Wucher der Juden.

Der Staat hat die ehemaligen, in gemeinschaftlicher Nutzung verbliebenen Domänen, wie Hammerschmiede, Mühlen, Brauerei u. s. w. sammt dem Jäger- und Amthause an Privaten verkauft, dagegen auch frühere Gerechtsame der Höfe, besonders Waldnutzungsrechte u. a. abgekauft.

a) Adelmannsfelden, Schultheißereisitz, ein Marktflecken (mit jährlich drei Märkten, je Vieh- und Krämermarkt zugleich) 4 Stunden nordwestlich von Aalen, liegt auf den Höhen am rechten Ufer der blinden Roth, sehr weitläufig gebaut und lang gestreckt, mit 161 Haupt- und 18 Nebengebäuden. Brunnen mit gutem Wasser sind reichlich vorhanden. Die Häuser sind in der Regel zweistockigt, in Riegeln gemauert, neuere Gebäude theilweise auch massiv; noch zählt das Dorf 10 Schindeldächer.

Zuerst erwähnt finden wir den Ort zur Zeit des Abtes Helmericus in Ellwangen (1118–36), welcher capellam in Adelmannsvelden, die bis dahin zur Parochie Neuler gehörte, den Söhnen Domini Sigefridi überließ. Ritterliche Herrn v. A. gab’s 1147 und zwar finden wir A. im nächsten Jahrhunderte als Sitz eines ministerialis imperii – Siferidus de Adelmannesvelde 1236.

Ohne Zweifel stammten von diesem Manne die spätern Herrn (Adelmann) von Adelmannsfelden, die jedoch zu der Zeit, welche uns zuverlässige Nachrichten aufbewahrt hat, nicht mehr in ihrem inzwischen in die Hände der Grafen v. Öttingen gekommenen Stammorte saßen (s. A. VII, S. 144).

Den Verkauf von Öttingen an Ellwangen 1361 und weiter 1380 an die Schenken von Limburg s. oben, ebenso die Verpfändung an Bachenstein und Vohenstein.

Der Mittelpunkt der ganzen Herrschaft war das Schloß A., in


  1. Zur Literatur: Adelmannsfelder Dorfordnung von 1680 s. bei Mader, reichsritterschaftl. Magaz. 9, 345–80.
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: Beschreibung des Oberamts Aalen. J. B. Müller's Verlagshandlung, Stuttgart 1854, Seite 212. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Aalen_212.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)