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viel als nichts bekannt; 1447 entstand eine 1451 vertragene Fehde mit den Grafen v. Öttingen durch Vergewaltigung ihres Zöllners, indem die Grafen bei der Furth über den Kocher einen Zoll zu erheben seit alten Zeiten berechtigt waren. Neue Streitigkeiten mit Öttingen gab’s um 1600, als die Grafen ihre angeblichen Landgerichts-Gerechtsame in der Gegend wollten geltend machen und z. B. 1598 das Hochgericht bei Aalen gewaltsam niederreißen ließen. Mit Württemberg stand Aalen wiederholt im Bunde, z. B. 1417 ff., 1443 u. s. w.; nahm auch Theil an der Fehde gegen die Herrn v. Geroldseck und gegen Höfingen. 1449 sagte A. dem Markgrafen Albrecht v. Brandenburg ab, 1462 dem Herzog Ludwig v. Bayern; 1488 trat die Stadt dem schwäbischen Bunde bei.

Die Bevölkerung der Stadt bestand im 14. und 15. Jahrhundert theilweise noch aus ritterlichen und ehrbaren Familien, zu welchen z. B. die Herrn v. Rinderbach, Mangold, v. Roden und v. Aalen gehörten, sowie Florenzer, Benkler, Kieß u. a. mehr, die als Burgschafts- und Siegel-fähig erscheinen. Daneben finden sich allerlei Gewerbsleute (besonders Tuchmacher, Tuchscheerer und Färber seit alten Zeiten), Landwirthschaft und Viehzucht bildeten jedoch immer einen Haupttheil der Nahrung des Ortes.

Besondere Beachtung verdienen die Herrn v. Aalen, wovon 1317 Engelhard v. A. erscheint, 1345, 57, 58 ein Hans v. A., Öttingenscher Vogt zu Lauterburg, dann wieder ein Engelhard mit den Söhnen Burkhard (1393 †) und Hans Engelhard. Die Kinder eines Hans Engelhards waren 1410 von Anverwandten beerbt worden, doch aber lebt noch 1426 ein anderer Hans Engelhard v. Aalen, der letzte uns bekannte Sprößling seines Geschlechts, das in der Nähe der Stadt Güter besaß, zum Theil ellwangisch Lehen, und 1393 den halben Bauhof zu Westhausen kaufte. Im Siegel führten sie einen aufgerichteten Löwen.

Eine ritterliche Dienstmannenfamilie Namens Vickel oder Fickel, scheint ebenfalls nach Aalen zu gehören und besaß jedenfalls zu Onatsfeld, Röthhard, Osterbuch u. s. w. Lehengüter, Zehnten u. a. m.

Endlich wollen wir noch an die Herrn von Winkenthal erinnern, deren Andenken in Urkunden sich erhalten hat. Ihr Stammsitz ist unbekannt und somit ließe sich annehmen, dieser könnte in dem „Winkenthal“ bei Aalen gelegen seyn, wie nämlich der Anfang des Hirschbachthälchens innerhalb der Berge des Hertsfeldes heißt. Da jedoch die Theil A, VII. geschilderte runde Umwallung für die Ruine eines ritterlichen Sitzes nicht kann gehalten werden und bis jetzt wenigstens Spuren einer Burg u. dgl. in unserem Winkenthal nicht bekannt

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: Beschreibung des Oberamts Aalen. J. B. Müller's Verlagshandlung, Stuttgart 1854, Seite 188. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Aalen_188.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)