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Aulen“ – ist vom Jahr 1300. Wahrscheinlich gehörte die Stadt zu jener Zeit den Grafen von Öttingen, nachdem sie früher vielleicht den Grafen von Dillingen, hierauf den Hohenstaufen und zuletzt wohl auch einige Zeit – sammt Lauterburg – den edeln Hacken zugehört hatte. Patronat, Kirchsatz und Zehnte war – unbekannt wie und wann? in die Hände des Klosters Ellwangen gekommen, mit ansehnlichen Grundbesitzungen, welche das Kloster theils an Privaten, z. B. 1332, theils (1379) an die Stadt verkaufte.

Im Jahr 1328 ist Aalen bereits eine Stadt und während es ursprünglich wohl ein Bestandtheil der Herrschaft und Vogtei Lauterburg gewesen war, indem noch 1386 mehrfache Einkünfte aus Aalen, besonders das halbe Umgeld zur Vogtei Lauterburg gehörten, – so war doch, seit Erhebung zur Stadt wahrscheinlich, ein eigener Vogt für Aalen aufgestellt, 1345 z. B. Walther der Knüttel, 1357 Fritz v. Schnaitberg.

Durch Verpfändung um 13.000 Pfund Heller kam Aalen mit Lauterburg und Rosenstein sammt Heilbach von Graf Ludwig v. Öttingen an Graf Eberhard v. Württemberg. In der Fehde des Kaisers Karl IV. gegen diesen Grafen 1360 (s. ersten Theil VII.), wurde ebendeßwegen Aalen in der zweiten Hälfte Augusts belagert und erobert, auch im Friedensschlusse Aalen vom Kaiser zurückbehalten. Dieser kaufte im September die ganze Pfandschaft von Öttingen um 26.000 Pfund Heller, wobei dem Württemberger für sein Guthaben Lauterburg allein, sammt Rosenstein und Heubach, als Unterpfand verblieb, Aalen dagegen in den unmittelbaren Besitz Karls IV. kam und zwar, weil er diese Erwerbung aus eigenen Mitteln gemacht hatte, in den Besitz Karls als Königs von Böhmen. Noch im December 1360 vertauschte er aber seine – wahrscheinlich zu diesem Zweck gemachte Erwerbung – an das Reich, um etliche reichslehenbare Herrschaften in Böhmen dadurch freieigen zu machen. So wurde nun Lauterburg u. s. w. – Reichslehen, Aalen aber eine Stadt des heil. römischen Reichs.

Die junge Reichsstadt suchte durch alsbaldigen Anschluß an ihre Schwestern die kaum gewonnene Freiheit zu sichern, hat aber auch dem Schicksal neuer Verpfändung nicht ganz entgehen können, 1377 an Graf Eberhard v. Württemberg, welcher die Stadt weiter verpfändete an Ernst v. Gültlingen, wodurch sie in etliche Fehden beider Herrn verwickelt wurde. Schon am 4. Juli 1379 trat jedoch Aalen auch dem großen schwäbisch-schweizerischen Städtebund in Baden bei und so fortan einer Reihe von Bündnissen; es muß also die Pfandschaft irgend wie vorher abgelöst worden seyn.

Von den besondern Schicksalen der Stadt ist aus dieser Zeit so

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: Beschreibung des Oberamts Aalen. J. B. Müller's Verlagshandlung, Stuttgart 1854, Seite 187. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Aalen_187.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)