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Haben von 40.731 fl. 52 kr. – Der Etat berechnete 5014 fl. Einnahme, 8433 fl. Ausgabe, es gab also ein Deficit von 3419 fl., welches 1851/52 auf 3129 fl. 28 kr. berechnet wurde. An Kapitalien besitzt die Stiftungspflege derzeit noch circa 38.000 fl., wobei aber für 6000 fl. ein verpfändeter Hof vorübergehend in Besitz genommen werden mußte. Sonst gehören der Pflege 100 Morgen Nadelwald und eine Anzahl von verpachteten Gärten, Wiesen und Äckern bei Aalen. Die Lehensgefälle dagegen sind alle in der Ablösung begriffen.

Zu stiftungsgemäßen Austheilungen sind von älterer Zeit her 337 fl. und (zu Brodgaben) 720 fl. in Verwaltung, combinirt aus vielen kleinen Stiftungen. In neuern Zeiten haben gestiftet: Leonhard Bezler 300 fl. und 1/2 Tagwerk Wiesen, Joh. G. Koch 500 fl. und Margar. Liezenmaier 50 fl. – zu Brodvertheilungen; Wilh. Koch 500 fl. und Leonhard Bezlers Wittwe 100 fl. zu Geldgaben, Elisab. Winter 200 fl. zu Anschaffung von Bibeln für arme Schulkinder u. a. m. Die Hauptausgaben der Stiftung sind neben Baukosten u. dgl. m. die Gehalte für sämmtliche Lehrer, für Ärzte und Hebammen; alsdann wöchentliche Almosen und Kostgelder im Spital, Krankenunterstützungen u. dgl. m.

Von den Leistungen der Privatwohlthätigkeit, dem Stadtarmenverein, der Handwerksburschen- und der Bettel-Kasse war schon A) die Rede; von dem Frauenverein zur Abreichung von Essen an arme Alte und Kranke ist 1852 auch – mittelst eines Armenbazars eine Suppenanstalt in’s Leben gerufen worden.

Von den beiden Häusern der Stiftungspflege enthält das Spital in der untern Stadt – 12 Zimmer nebst Küche und etlichen Kammern. Ein Zimmer bewohnt der „Spitalvater“, welcher für Kost, Wasche, Flicken der Pfründner, sowie für Zucht und Ordnung zu sorgen hat. In 8 Zimmern wohnen die Spitäler, welche zum Theil die volle Verpflegung genießen, zum Theil bloß Dach und Fach haben; 1 Zimmer ist für Kranke, eins dient als Tobzelle und Arrest u. s. w.

Das Siechenhaus oder Armenhaus in der Heidenheimer Vorstadt enthält 10 Zimmer, wovon eins dem Hausvater eingeräumt ist, einem Polizeidiener; zwei Zimmer sind für männliche und weibliche Kranke – worin besonders Fremde aufgenommen werden, – eins für Krätzige; in 6 Stuben erhalten Arme der Stadt Dach und Fach, ohne alles Weitere.

Die Stadtkirche ist 1765/66 von der Stadt neu gebaut worden, nachdem die ältere, nach den Verheerungen des 30jährigen Kriegs nothdürftig hergestellte Kirche am 28. Mai 1765 durch den Einsturz ihres Thurmes schwer beschädigt worden war. Sie ist massiv von

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: Beschreibung des Oberamts Aalen. J. B. Müller's Verlagshandlung, Stuttgart 1854, Seite 184. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Aalen_184.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)