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Revierförsters mit 36jährigem Turnus bewirthschaftet; im Rohrwang ist ein Pflanzengarten angelegt, mit 1 Schutz- und Geschirr-Häuschen.

Unbedeutend ist das Fischwasser der Stadt im Kocher und Aal, ansehnlich dagegen die Sommer- und Winterschafweide auf der ganzen Markung (7–800 fl. jährlicher Ertrag); das Pflastergeld (um 2586 fl. verpachtet); das Schrannengeld (900 fl.); der Pachtzins von der Stadtwaage (100 fl.); vom Brodhaus und Waschhaus (20 fl. und 50 fl.) u. s. w. Die Stadtpflegerechnung zeigte 1820–21 (vorher wurde sie Bürgermeistereirechnung genannt) im Etat Einnahmen 6571 fl., Ausgaben 9450 fl., also ein Deficit von 2879 fl. Der Etat für 1848–49 berechnete 13.351 fl. 13 kr. Einnahmen und 15.130 fl. 361/2 kr. Ausgaben, weßwegen ein Stadtschaden von 1800 fl. umgelegt wurde. Die Rechnung selbst ergab 27.140 fl. Einnahmen, 26.506 fl. Ausgaben. Die im Anfang des Jahrhunderts bedeutenden Kapitalschulden der Stadt – 1821 noch 41.685 fl. sind inzwischen bedeutend gesunken und betragen jetzt mit dem Kaufschilling für den Osterbuchhof (circa 24.000 fl.) und den dorthin verwendeten Baukosten u. dgl. m. – 34.600 fl. Somit haben sich die Finanzen der Stadt, welche durch die Übernahme von Passiven auf die Staatsschuldenzahlungskasse etc. (s. unten) erleichtert worden war, entschieden gebessert. Was aber den Wohlstand der Einzelnen betrifft, so hat derselbe, obwohl ein Mobiliarvermögen von mehr als einer Million gegen Feuer versichert ist und obwohl auch die Activkapitalien von einer Million nicht ferne seyn mögen, doch in den letzten schweren Jahren abgenommen, indem viele Einwohner in sehr bedrängte Lage gekommen sind.

Für die Bürger bestehen die Beneficien 1) in Holzgaben von 1 Klafter und 100 Wellen (woran auch ledige Personen mit dem 40ten Jahr Theil bekommen, wenn sie ein eigenes Haus bewohnen) und 2) im Genuß eines Almandstückes, in welchen aber die jüngern Bürger erst beim Freiwerden eines Looses von Zeit zu Zeit einrücken.

Im Wappen führte die Stadt von jeher einen – wahrscheinlich schwarzen – etwas gekrümmten Aal, im rothen Felde und so noch jetzt.

Die Ärzte der Stadt, der Oberamtsarzt und Oberamtswundarzt, beziehen für unentgeldliche Behandlung der Armen eine Belohnung aus der Stadtkasse, wofür der erstere auch den Spital und das Armenhaus in medicinischer Hinsicht zu beaufsichtigen; weiter besorgen 3 Chirurgen und 3 Hebammen, was zur Gesundheitspflege gehört.

Für gesellige Unterhaltung bestehen 2 Casinogesellschaften, 2 Liederkränze,

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: Beschreibung des Oberamts Aalen. J. B. Müller's Verlagshandlung, Stuttgart 1854, Seite 182. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Aalen_182.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)