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im Durchschnitt jährlich 165,7 und zwar 85,8 männliche, 79,9 weibliche. Darunter waren unehelich 16,3 (8,6 männlich, 7,7 weiblich). Es kommen hienach auf je 1000 Angehörige 51,68 Geburten (1 auf 19,3) und auf 100 Geburten 9,83 uneheliche (1 auf 10,16).

In demselben Zeitraum starben im Durchschnitt jährlich 130,6 und zwar 64,2 männliche, 66,4 weibliche Angehörige. Es kommen hienach auf 1000 Einwohner jährlich 40,7 Sterbfälle (1 Sterbfall auf 24,5), und zwar auf 1000 männliche Einwohner 41,9, auf 1000 weibliche Einwohner 39,6 Gestorbene. Auf 1000 Gestorbene treffen 1268,7 Geborene, und der natürliche Zuwachs zur Bevölkerung betrug in dem gedachten Zeitraum 351 (216 männliche, 135 weibliche), die wirkliche Zunahme aber 671 (354 männliche, 317 weibliche), worunter sich 320 Personen, als Überschuß von Eingezogenen über die Hinausgezogenen, befinden.

Über den Gesundheitszustand der Stadt war schon im Allgemeinen die Rede. Ihre Verhältnisse haben nichts von denen des Bezirks überhaupt Unterscheidendes. Die Lage im Ganzen ist gesund und Leute hohen Alters sind ziemlich häufig. Eigenthümliche Krankheitserscheinungen kommen in der Hauptsache nicht vor. Am häufigsten etwa treten gastrische und rheumatische Fieber auf, im Zusammenhange wohl mit dem im Kocherthal herrschenden Luftzuge und mit der gewöhnlichen Nahrungsweise, mit welcher auch das häufige Vorkommen von Bandwurm und Magenverhärtungen zusammenhängen mag. Näheres enthält wiederum A., III, 2. von der Vorliebe für Mehlspeisen (worunter die eigenthümlichen Großknöpfe) und Kaffee, für Braunbier u. dgl. m.; zur Kirchweihzeit für – Gansviertel. Ebenso war von den Belustigungen der Einwohner, zumal in der Kirchweihzeit, zur Fastnacht u. a. m., auch von der einen oder andern eigenthümlichen Sitte schon die Rede (z. B. von den Gaben der Begrabenen am Palmsonntag, von der Unsitte des Anklopfens u. s. w.). Besonders beliebt ist in der bessern Jahreszeit das Kegeln, auch zählt die Stadt sehr viele Freunde des Schießens und Jagens.

Ausgezeichnete Männer Aalens sind folgende: Johann Gottfried Pahl, geb. den 12. Juni 1768, Pfarrer zu Neubronn, Affalterbach und Viechberg, Decan zu Gaildorf und Generalsuperentendent zu Hall † 1839), ausgezeichnet sowohl durch seine Amtstüchtigkeit nach den verschiedensten Richtungen als durch seine literarische Thätigkeit, hauptsächlich als Publicist und Historiker. Man vergleiche seine „Denkwürdigkeiten aus meinem Leben.“ Johann Philipp Christian Heuchelin, geb. den 3. Januar 1767, Sohn des Stadtschreibers W. F. Heuchelin daselbst. Er hatte in der Karlsacademie das jus studirt und als

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: Beschreibung des Oberamts Aalen. J. B. Müller's Verlagshandlung, Stuttgart 1854, Seite 176. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Aalen_176.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)