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sich zu seiner Zeit der ökonomische Zustand des Klosters gehoben haben, doch mußte er 1381 Adelmannsfelden verkaufen wegen Schulden.

Er war es auch, der die Grafen v. Wirtemberg, die Lehensherrn von Hoheneck, zu Schirmherrn seines Klosters annahm 1392 (nachdem die Grafen v. Öttingen 1381 die Advocatie aufgegeben hatten) und ihnen in allen Burgen das Öffnungsrecht bewilligte.

Die Herrn von der Hefte, s. bei Abtsgmünd.

Die Herrn von Hürnheim, zu Niederalfingen und Wellstein.

Dieses edle Geschlecht, welches ein Hirschgeweih im Wappen führte, stammt aus dem Riese, wo noch in der Nähe des Stammortes, des Dorfes Hürnheim, etwas südlich von Nördlingen, die stattlichen Ruinen von zweien seiner Burgen, Hochhaus und Niederhaus, zu sehen sind. Frühe schon theilte sich dieses Dynastengeschlecht in mehrere Linien, deren eine Hermannus de Hurnheim dictus Habeltingen c. 1250 gestiftet hat. Von ihm stammt – als Urenkel – Konrad v. H. 1337–50, welcher das Erbe der ausgestorbenen Grafen v. Flügelau in Anspruch nahm, obgleich vergeblich. Er hatte zwei gleichnamige Söhne und von diesen hat Konrad der jüngere die Burg und Herrschaft Niederalfingen etwas vor 1368 pfandweis von den Grafen v. Wirtemberg erhalten um 4000 Pfund und 800 fl.; Wellstein hat derselbe 1377 erkauft.

Konrad des älteren Sohn scheint Herdegen v. Hürnheim gewesen zu seyn, welcher durch seine Gemahlin Elisabethe v. Stammheim Schechingen erwarb, jedoch bald wieder verkaufte. Beider Sohn Melchior v. H. c. ux. Anna v. Knöringen ist der Vater des Johannes v. H. gewesen, 1453–60 Abt zu Ellwangen, welcher die Verwandlung des Klosters in ein Kollegiatstift[ws 1] ausgewirkt, schon 1461 aber die Propstwürde niedergelegt und sich auf die Kochenburg zurückgezogen hat, wo er 1480 gestorben und in der Pfarrkirche zu Unterkochen begraben worden ist.

Konrads jun. (1350–1379) c. ux. Anna v. Rechberg – Sohn Wilhelm v. H. war schon vor 1401 gestorben, hinterließ aber nebst seiner Wittwe Ytta v. Geroldseck vier Söhne, Konrad II. (1409–35), Walther I. (1411–56), Wilhelm, Domherr zu Augsburg 1421 und Albert (1415–39), von welchen ersterer die Niederalfinger, der zweite die Wellsteiner Linie gestiftet hat.

A. Konrads II. c. ux. Anna v. Pappenheim Sohn ist Walther II. gewesen (1441–64), der c. ux. Ursula v. Freiberg zahlreiche Töchter und Söhne erzeugt hat. Von den letztern ist Wilhelm Kanoniker geworden, Friedrich in den Deutschen Orden getreten, Ulrich 1474–84 c. ux. Anna v. Ahelfingen blieb kinderlos, Hans aber 1464–1509 c. ux. Ursula v. Treichtlingen hinterließ die Söhne Erkinger, David, Hans, der 1526–34 als Beisitzer des öttingenschen Landgerichtes genannt wird, und Walther V. (1509 ff.), welcher bald auch von Kirchheim an der Halden und Eppishausen


Anmerkungen [WS]

  1. Berichtigung: Kollegiatstift statt Kollegialstift
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: Beschreibung des Oberamts Aalen. J. B. Müller's Verlagshandlung, Stuttgart 1854, Seite 153. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Aalen_153.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)