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nirgends entdeckt worden[1]. Ein Stückchen „Hohestraße“ bei Adelmannsfelden zwischen Mäder- und Ottenhof, steht bis jetzt wenigstens allzuvereinzelt da, als daß sich etwas daraus schließen ließe.

Von (Bopfingen und) Westhausen her, wo mehrere Schlösser standen und römische Münzen gefunden werden, scheint eine uralte Straße sich am Fuße des Oberalfinger Berges hingezogen zu haben, sie lief dann auf dem Hügelrücken nördlich von Hofen (wo sie seit Menschengedenken erst kultivirt wurde) weiter, stieg in’s Kocherthal hinab und jenseits im Kostenrothholze wieder aufwärts (wo ein seit Menschengedenken nicht mehr passirbarer, ganz verwachsener Hohlweg die Spur zeigt) nach Onatsfeld zu – und dieß scheint uns die eigentliche römische Fortsetzung der hohen Straße gewesen zu seyn.

Einen Seitenzweig vermuthete Buchner auf’s Blümle und nach Essingen (über die Hügel beim Kolben- und Weinschenkerhof oder über den Schnaitberg), unzweifelhaft dagegen ist, daß eine Römerstraße von Heidenheim über Bartholomäi nach Bargau zog und von ihr scheint ein Zweig über den Stürzel nach Essingen hinabgegangen zu seyn, von wo ein Seitenast – wie schon bemerkt – geradezu an den Limes und auf die dortige Heerstraße gehen mochte; ein zweiter Seitenast hingegen, mit dem noch jetzt sogen. „Heerwege“ bei Essingen beginnend, nach Aalen geführt haben dürfte. Ein Weg durch’s Kocherthal aufwärts fehlte auch schwerlich und von Aalen westwärts auf die „hohe Straße“ leitet uns vielleicht in der Richtung über Neßlau die sogen. „Rennbrucke“, ein Damm über eine sumpfige Seitenöffnung des Rombachthals, über welche der direkte Fußweg von Aalen nach Neßlau führt.

Auf das Hertsfeld führte gewiß von Aalen aus auch ein Römerweg – ob aber gerade die in spätern Zeiten befahrenen Staigen und jetzt sogen. „alte Straße“ bei Simmisweiler? Eine sehr alte, längst in Abgang gekommene Straße ging auch durch das sogen. Winkenloch nach Bernloh, welche von Aalen aus ebenfalls über den Galgenberg lief und wovon der „Hewweg“ beim Hirschhof ein Stück gewesen ist.

Im Zusammenhang mit diesen Straßen stehen die Überreste römischer Verschanzungen und Lager. Für ein derartiges Kastell dürfen wir den Punkt an der Winkenhalde, wo jetzt noch ein starker Graben sichtbar ist und von welchem aus die unten vorbeiziehende Straße beherrscht werden konnte, nicht halten. Eher mag mit den Maueräckern und der Heissenberger Schanze correspondirend, überhaupt mit


  1. Die Notiz über römische Substructionen bei Abtsgmünd, siehe Württemb. Jahrb. S. 3, beruht auf einem Versehen; die Angabe gehört zu Aalen.
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: Beschreibung des Oberamts Aalen. J. B. Müller's Verlagshandlung, Stuttgart 1854, Seite 139. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Aalen_139.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)